Hallo und herzlich Willkommen zur zehnten Folge meiner
Hingmattenperspektive.
Das ist die zehnte Folge und sowas wie
eine zehnte Folge ist irgendwie, weiß ich nicht,
ich glaube da muss man irgendwie so reflektieren
oder so, zehnte Folge, hundertste Folge, da soll
man mal so reflektieren und nachdenken vielleicht, warum
man diesen Podcast jetzt überhaupt macht, wie man
das ausrichten will.
Das war für mich eigentlich am Anfang nur
so ein kleines Experiment gewesen und ich wollte
einfach mal für mich wissen, macht mir das
Spaß, bringt mir das was, bringt das anderen
etwas.
Wenn ich den Statistiken trauen kann, dann scheint
es tatsächlich Menschen zu geben, die diesen Podcast
hören.
Das ist cool, das finde ich cool und
deshalb werde ich auf jeden Fall auch weitermachen,
weil der Podcast tatsächlich für mich auch ein
Weg geworden ist, um meinen Kopf so ein
bisschen frei zu machen und gleichzeitig meine
Themen oder mein Thema, was mich so umgibt,
voranzutreiben.
Ich glaube, ich würde diese Folge jetzt einfach
mal nutzen, um so ein bisschen was dazu
zu erzählen.
Ich habe letzte Woche an der Schule meiner
Kinder, da wird ein neues gesehen, da wird
ein Graffiti an die Wand gemacht, weil die
voll geschmiert worden war und die Schule hat
dann ein sehr cooles Projekt draus gemacht und
dann Graffiti an die Wand gebracht oder bringt
jetzt da ein professionelles Graffiti an die Wand.
Ein Teil davon ist schon fertig und der
ist beschrieben mit Generationenkrise.
Das hat mich irgendwie heute total getriggert, was
das eigentlich bedeutet, dieser Generationenkrise einer ganzen Generation
diese Krise überzuhelfen.
Punkt eins, ich finde nicht, dass das irgendwie
eine Generationsfrage ist, es ist keine Generation, die
in der Krise ist.
Und Punkt zwei, diese Krise, diese riesige Metakrise
und diese große Anzahl von Dingen, die uns
überfordern und die in unserer Welt gerade passieren,
das ist keine Anstrengung von nur einer Krise,
das ist nichts, was man aussitzen kann, es
ist etwas, was gelöst werden muss.
Und wenn es etwas gibt, wenn es einen
Namen für die aktuelle Generation von jungen Menschen
gibt, die jetzt in der Schule sind, die
jetzt vielleicht auch bald ins Arbeitsleben treten, dann
ist das nicht die Generationenkrise, dann ist das
die Generation, die diese Krise lösen wird, die
diese Krise wird lösen müssen.
Und wenn ich dabei jetzt wieder auf die
Generationen gucke, naja, die Babyboomer, die werden sie
nicht mehr lösen, die haben ihr Leben hinter
sich.
Die Gen X wird es auch nicht mehr
lösen.
Die Gen Y, da gehöre ich ja auch
dazu, sind glaube ich die Generation, die jetzt
unterstützen muss, die jetzt unterstützen kann, dass die
Generationen dieses Leben jetzt wirklich vor sich haben,
die mit diesen Krisen umgehen müssen, die diese
Krisen lösen werden, die können wir unterstützen als
Gen Y.
Und da sollten wir uns nicht darauf berufen,
dass das, was wir hatten, irgendwie toll und
gut und erstrebenswert ist, sondern wir sollten uns
ganz stark Gedanken machen und fragen, ja, was
ist denn eigentlich für so einen jungen Menschen
in der Gen Z oder auch in der
Gen Alpha, was ist wichtig für die?
Und was für eine Welt sollen die leben,
was für eine Welt wollen die leben?
Und da können wir, kann ich, etwas dafür
tun.
Und da führt mich irgendwie mein Weg auch
hin.
Ich bin Anfang der 80er Jahre geboren und
wenn ich jetzt mal spontan zurückdenke, als ich
so ein Kind war, die ersten zehn Jahre
habe ich irgendwie in Angst gelebt.
Also ich hatte unglaubliche Angst vor dem bösen
Kapitalismus.
Ich bin ja im Osten der DDR noch
die ersten Jahre aufgewachsen.
Das heißt, ich habe den Kalten Krieg miterlebt
und ich hatte permanent Angst vor Krieg.
Ich hatte permanent Angst vor Hungersnöten, die irgendwo
auf der Welt waren.
So in meiner Kindergartenaltersschulzeit, Schulanfangszeit, waren das so
die verhungerten Kinder in Nicaragua, deswegen denen ich
aufessen musste.
Und das waren die schlechten Noten in Betragen,
die man so kriegen konnte oder die einem
blühten, wenn man sich nicht konform verhalten hat.
Das war so meine frühe Kindheit.
Und dann kam die Wende und dann waren
zwar der Kalte Krieg und die Hungersnöte irgendwie
weg, aber dann kam das Waldsterben, dann kam
das Ozonloch, dann kamen Atomtests und ich war
genauso machtlos erst mal, wie ich das als
Kind gewesen war.
Und als Jugendlicher habe ich dann aber irgendwie
halt angefangen, Müll zu sammeln, Unterschriften gegen Atomtests
zu sammeln.
Ich wollte Mineralölkonzerne boykottieren, was man halt so
macht als junger Mensch, wenn man irgendwas machen
will, so aktionistisch einfach sein.
Und dann bin ich aber irgendwie erwachsen geworden
und da bin ich jetzt auch einfach mal
total ehrlich, ich bin erwachsen geworden, dazu sozialisiert
worden.
Ja, du gehst jetzt in die Schule und
dann studierst du und dann hast du einen
guten Job und dann geht die Welt immer
so weiter und alles wird immer besser.
Und das habe ich dann auch gemacht, bin
Softwareentwickler geworden und ich habe ganz viel E
-Commerce gemacht, so Online-Shops gebaut und waren
Wirtschaftssysteme und so ein Zeug.
Ich bin in der Zeit gerne, ja wirklich
gerne bin ich nie Auto gefahren, aber ich
bin viel Auto gefahren, Urlaub in Auto gefahren,
Urlaub im Flugzeug geflogen.
Zugfahren kam damals irgendwie für mich nicht in
die Tüte.
Dann habe ich aber auch irgendwann Kinder gekriegt,
das ist jetzt 14 Jahre her.
Und das hat irgendwie dann doch mein Leben
verändert, nicht nur auf der Mikroebene, so was
halt Familiendynamik angeht, sondern einfach auch im Großen,
weil irgendwie kamen jetzt mit den Kindern plötzlich
irgendwie ganz andere Krisen.
Das Waldsterben von damals, das ist eigentlich vergessen
gewesen, saure Regen ist ja weg und das
Ozondoch hat sich auch geschlossen und Atomtests auf
dem Ruhrrohr gibt es auch nicht mehr.
Und jetzt kommt das aber gerade alles wieder.
Ja, jetzt brennt die Welt wirklich.
Jetzt sterben jeden Tag wieder tausende Menschen im
Krieg und es ist überall zu hören und
überall zu spüren.
Wenn sich das Klima verändert, brauche ich gerade
schon keine Wissenschaft mehr dazu, das merke ich
einfach.
Es verändert sich und die Ökosysteme verändern sich,
die ganze Umwelt verändert sich.
Und es ist nicht mehr die beschauliche Welt,
in der ich und mein Shops bauen will.
Sorry, ist nicht mehr mein Ding, deshalb möchte
ich einfach jetzt auch irgendwie was anderes machen.
Und ich habe für mich gemerkt, es ist
mein Weg an der Stelle.
Geil, es springt gerade ein Reh.
Es ist so wunderbar.
Ein kleines, junges Reh hüpfte hier keine fünf
Meter vor mir an der Hängematte vorbei.
Sorry für diese Unterbrechung, aber es ist auch
die perfekte Überleitung von diesem ganzen Negativ-Tralala
und von der ganzen Krise einfach wieder ein
Stück zurückzukommen.
Weil es gibt eine Konstante, es gibt eine
zweite, es gibt eine Konstante in meinem Leben,
auch die sich irgendwie durchzieht und die immer
da ist.
Oh, das ist die Natur, das ist die
Umwelt, das ist das alles, was uns umgibt.
Zwitschernde Vögel, rauschende Blätter, Sonnenschein und Regen.
Rehe, die direkt an einem an der Hängematte
vorbei hüpfen, während man einen Podcast aufnimmt.
Die ist einfach da in der Natur.
Und die ist auch der Schlüssel zur Lösung
von allen Krisen, glaube ich.
Nicht in dem Sinne, dass sie Krieg beenden
wird, nicht in dem Sinne, dass sie den
Klimawandel beenden wird oder so.
Das wird sie nicht tun.
Sie wird das nicht für uns tun, aber
sie ist der Schlüssel dazu.
Und in die Natur zu gehen und sich
mit der Natur zu verbinden und die Natur
wieder bewusst wahrzunehmen, das verändert etwas in einem.
Das ist etwas, was mir in den letzten
Jahren passiert ist, was mit mir passiert ist.
Das ist eine Erkenntnis, die mir gekommen ist
in den letzten Jahren, wie wichtig das ist,
wie wichtig das für mich ist.
Und das ist auch der Grund, warum ich
regelmäßig in die Natur rausgehe, in die Natur
rausgehen muss, um nicht durchzudrehen, um mich nicht
von allem erdrücken zu lassen.
Das ist auch der Grund, warum ich diesen
Podcast mache, nämlich weil ich ein Medium brauche,
in dem ich einfach so wie ich bin,
so wie ich rede, so wie ich denke,
sein kann und das mit euch teilen kann.
Und ich bin super dankbar dafür, dass es
die Technologie gibt an der Stelle, das zu
machen.
Dass es Menschen gibt, die den Podcast vielleicht
auch hören und die vielleicht irgendwann auch mal
sich zurückmelden.
Mal schauen, ich würde mich super freuen.
Und das ist auch der Grund, warum ich
im Moment nach Wegen suche, auch über diesen
Podcast hinaus, einfach auch diese Naturauffahrung zu teilen.
Sei das eben in Form von Achtsamkeitsspaziergängen oder
in Form von Wanderungen, wo ich mit den
Menschen einfach über Natur, über Naturphänomene, über Naturschutz,
Umweltschutz, Klimaschutz reden kann, über Klimawandel reden kann,
den Menschen wieder zeigen kann, die Natur ist
da, ihr müsst nur hingehen, ihr müsst nur
zuhören.
Und das ist es, was mich im Moment
bewegt.
Und das ist es, worum es auch weiter
hier in dem Podcast gehen soll, um Themen
aus der Natur, über die Natur, Perspektiven aus
der Natur, Gedanken zum Umgang mit der Natur
und so weiter.
Das sind alles so Themen, die ich weiter
hier im Podcast behandeln will.
Aber ich möchte auch den Raum hier schaffen,
darüber zu reden, dass nicht alles schön ist.
Natur ist nicht nur ein Ort, in dem
man sich zurückzieht, um alles Blöde zu vergessen
und dann beschwingt wieder zurückzukommen.
Es ist keine Vergessenstroge, sondern es ist ein
Ort zum Runterkommen und zum Ideenfinden.
Ja, das war jetzt Folge 10.
Ich halte sie jetzt auch wieder kurz.
So soll es auch bleiben.
Die Folgen sollen nicht super lang werden.
In dem Sinne, ich danke euch fürs Zuhören.
Liebe Zuhörer, wenn ihr nicht nur Bots seid,
meldet euch einfach mal zurück.
Ich schreibe in die Show-Notes definitiv auch
mal Kontaktmöglichkeiten immer rein, wo ihr mich erreichen
könnt, wie ihr mich erreichen könnt.
Und wünsche euch gute Zeit.