Einen wunderschönen guten Morgen wünsche ich euch, also
zumindest bei mir ist es gerade noch Morgen.
Es ist Sommermorgen.
Ich sitze hier an einem Wiesenrand.
Es ist irgendwie total schön, weil ich sitze
hier so an einer Stelle, hier ist gar
kein Gras mehr.
Es geht so ein bisschen in, naja, Wald
ist das nie.
Das ist so, ja, Feld, Rand, Hecke, die
langsam zu Wald wird.
Und das coole ist, ich sitze hier so
zwischen den Bäumen, es ist schöner Schatten.
Und vor mir wächst so richtig hoch das
Gras, weil das ist hier gerade nicht gemäht.
Und das coole ist, wenn jemand jetzt vorbeigeht,
vorne auf dem Weg, der sieht mich überhaupt
nicht, weil ich in dem Gras drin sitze.
Ich bin richtig schön versteckt.
Es ist gerade eine total schöne Atmosphäre hier.
Man merkt, es wird heute warm und schwül.
Es hat die letzten Tage geregnet, das heißt
der Boden ist relativ feucht.
Ja, es wird bestimmt ein warmer, schwüler Tag.
Aber macht ja nichts.
Ich sitze jetzt hier erstmal eine Weile rum,
erzähle ein bisschen was für meinen Podcast, für
meine Hängemattenperspektive.
Wenn ich ehrlich bin, ich bereue es gerade,
dass ich meine Hängematte nicht mitgenommen habe, sonst
hätte ich mich jetzt hier einfach mal eine
halbe Stunde in die Hängematte tatsächlich gehängt.
Weil ich sitze hier so zwischen zwei Bäumen,
die sind so genau perfekt dafür und ich
könnte hier schön ein bisschen abbaumeln.
Naja gut, was nicht ist, das ist nicht.
Aber ich kann mir die Stelle merken, es
ist hier keine 10 Minuten von zu Hause
weg.
Das ist glaube ich der perfekte Platz, um
hier so vormittags mal zu verbringen, wenn man
irgendwo nur einfache Meetings hat, wo man jetzt
nicht viele Bildschirme braucht oder so.
Und jetzt habe ich gerade überlegt, das könnte
ich heute für die Episode erzählen.
Und ich würde vielleicht ja nochmal auf diesen
Hängematten-Gedanken genau eingehen, wie ich gerade gesagt
habe.
Schade, dass ich sie nicht mitgenommen habe.
Aber ist jetzt auch okay.
Ich habe hier ein schönes Plätzchen, wo ich
sitzen kann.
Und es ist okay.
Hier bin ich eigentlich zu der Hängematte gekommen
und durch die Hängematte ist ja auch der
Podcast hier zu seinem Namen gekommen.
Das war eigentlich mehr so ein Zufall damals.
Wir waren mit der Familie so am See
und da hatte halt noch jemand eine Hängematte
mit und das fanden meine Kinder total toll.
Dann habe ich gesagt, ich muss mal zu
Hause mal gucken, wie viel kostet denn eigentlich
sowas.
Dann habe ich gesehen, die kosten ja gar
nicht die Welt.
Also wenn man eine ganz einfache Hängematte nur
mal so zum Nachmittag oder wann auch immer
chillen haben will, die kriegt man schon problemlos
für 20 Euro.
Und dann hat man eine Hängematte, wo man
sich reinlegen kann, wo man mal ein bisschen
dösen kann.
Und gut ist.
Für mich war das tatsächlich so ein bisschen
Anfang von...
Es war wirklich eine coole Anschaffung.
Es war der Anfang von...
Liebe ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber einfach
so ein bisschen so eine Sache, wo ich
sage, oh, das ist schön.
Wenn ich mal keine Lust habe groß zu
laufen und einfach raus in die Natur will,
ich nehme meine Hängematte mit.
So kam das nämlich dann irgendwann.
Ich hatte mal genau diese Stimmung.
Ich wollte raus, ich wollte an die Luft,
aber war nicht ganz fit.
Und habe mir dann einfach die Hängematte mit
eingepackt.
Bin mit dem Fahrrad ein Stück in den
Wald gefahren, habe das Rad stehen lassen.
Bin dann durch 100 Meter in den Wald
reingelaufen, sodass ich keinen Weg mehr gesehen habe.
Und so ein Gefühl von Wildnis und Einsamkeit
aufkam.
Und dann habe ich mich dahin gehängt und
habe da einfach zwischendurch mal für mich hingedöst.
Und ich war danach so richtig schön gechillt
und habe mich erholt gefühlt.
Habe ein bisschen gedöst, der Kopf war so
richtig frei.
Und ich erinnere mich heute noch so an
diesen Effekt, den man in der Hängematte hat.
Weil man liegt ja da drin zwischen Bäumen
und man schaut eben hoch in diese Baumkrone
rein.
Und das ist etwas, was ich wunderschön finde,
weil das so enorm die Perspektive verändert.
Normalerweise sieht man so einen Baum ja immer
so von vorne.
Wie zeichnet man einen Tannenbaum?
Das ist so ein grünes Dreieck.
Wie zeichnet man einen Laubbaum?
Das ist so ein wabbeliger Kreis irgendwie.
Und wenn man auf der Hängematte hängt, dann
sieht man den Baum mal von unten.
Dann sieht man mal, wie lang so ein
Baumstamm ist, wie weit er sich in den
Himmel reckt.
Und dann sieht man mal, wie groß die
Krone tatsächlich ist.
Und wie die sich so schützend über die
unteren Schichten erstreckt.
Und damit auch über einen selber erstreckt.
Ich fühle mich unglaublich geborgen in so einer
Hängematte.
Auf der einen Seite von oben, von den
Bäumen beschützt.
Durch die Hängematte so ein bisschen von unten
beschützt.
Weil so Krabbeltiere kommen dann nicht so ohne
weiteres an einen ran.
Das ist auch das Schöne.
Und ich habe gleichzeitig auch so dieses Gefühl,
naja, wenn ich jetzt eine Picknickdecke mitnehmen würde,
um mich da hinzulegen, das ist im Wald
manchmal ein bisschen schwierig.
Da ist oft entweder nicht genug Platz oder
es ist irgendwie gigsiges Zeug auf dem Boden.
Das stört einen in der Hängematte überhaupt nicht.
Und auch wenn man sich auf die Wiese
legt, wenn man so eine schöne hohe Wiese
hat.
Das ist eigentlich schon immer fast schade.
Wenn man dann da so ganz viele Picknickdecken
auslegt und dann alles glatt drückt.
Das kommt ja dann auch nicht wirklich wieder
hoch.
Zumindest das Gras.
Von daher ist das irgendwie so eine runde,
geschützte Sache immer in der Hängematte.
Ja und so bin ich irgendwie zur Hängematte
gekommen.
Und inzwischen habe ich mir noch eine zweite
Hängematte angeschafft.
Für warme Sommernächte.
Einfach weil wenn es im Sommer, ich kann
dann irgendwann ab 26, 27 Grad Raumtemperatur, ich
kann einfach nicht mehr gut schlafen.
Das geht wahrscheinlich ebenso.
Aber draußen kühlt es ja dann meistens doch
ab so auf 20 Grad, 15 Grad.
Im Frühsommer, im Hochsommer natürlich nicht.
Da werden es auch mal 20.
Und dann habe ich halt das Glück, wir
haben einen kleinen Garten hinter dem Haus.
Und da habe ich die Möglichkeit meine Hängematte
hinzuspannen.
Das ist jetzt dann eine, die hat schon
ein bisschen mehr gekostet.
Die hat halt so ein Moskito-Netz oben
eingebaut.
Und hat unten noch die Möglichkeit das zu
isolieren.
Also es ist mehr so eine Reisehängematte.
Die benutze ich tatsächlich auch bis zu Hause.
Packmaß wie ein Schlafsack.
Und die andere, diese kleine Hängematte, die ich
mir zuerst gekauft habe, die ist so groß
wie eine kleine Trinkflasche.
Das heißt, die kann man sich auch ohne
Probleme in den Rucksack schieben oder einfach draußen
dranhängen.
Die wiegt auch nicht viel.
Also da ist tatsächlich auch irgendwo, wie immer
am Markt, alles zu bekommen, was man will.
Von der klassischen gewebten, gestrickten, gekorteten Hängematte, wie
man sie aus den Piratenfilmen kennt, bis hin
zu den ganzen Hightech-Varianten.
Oder den Varianten aus Kunstfaser, die super leicht,
aber super fest sind.
Da muss man eben einfach gucken, was man
will, wofür man das braucht.
Und dann da mal ein bisschen recherchieren, was
gut für einen ist.
Ich persönlich finde halt für schnell unterwegs so
eine ganz einfache Hängematte völlig ausreichend.
Weil da braucht man auch das Moskitonetz nicht
zum Schlafen.
Möchte ich eigentlich das Moskitonetz schon haben, damit
ich meine Ruhe von Mücken habe.
Was sollte man noch beachten bei Hängematten?
Eine Sache, die sehe ich manchmal.
Ich freue mich total, dass es viele Leute
gibt.
Es scheint ein bisschen Ehenmode zu kommen, die
sich auf dem Park einfach mal mit der
Hängematte hängen.
Oder die sich am Bach oder so.
Hier in Dresden und in Friesland sieht man
das häufig, dass die Leute mit der Hängematte
rumbaumeln.
Was ich aber manchmal sehe und was mir
als Naturfreund ein bisschen wehtut, das ist die
Befestigung von den Hängematten.
Eigentlich ist es nicht weiter schwer.
Was muss man beachten?
Das sind so die Standardtipps, die man ja
sowieso bekommt.
Such dir Lebendbäume, such dir Bäume, die oben
nicht viel Totholz haben, damit dir nichts auf
den Kopf fallen kann.
Das sind so ein bisschen diese ganzen Selbstschutzgedanken.
Baue die Hängematte nirgendwo auf, wo wenn du
rausfällst oder doch was runterfällt, du dann direkt
einen Hang runterfällst.
Das ist alles Selbstschutz.
Ich finde aber in vielen Videos über Hängematten,
ich habe mich da mal eine Weile ein
bisschen beschaut und schlau gemacht, was meiner Meinung
nach ein bisschen zu kurz kommt, ist einfach
der Naturschutz an der Stelle.
Wenn man seine Hängematte irgendwo hinhängt, dann sollte
man halt schon ein kleines bisschen gucken, wo
hänge ich die denn dran.
Punkt 1, die Bäume sollten stabil sein, sie
sollten stark genug sein, sie sollten gesund sein.
Nicht nur aus Selbstschutz, sondern einfach auch, weil
ein gesunder Baum das besser verkrachtet, wenn man
da was dranhängt.
Ich habe für mich so ein bisschen die
Faustregel, damit mich ein Baum tragen kann, sollte
ich den mit zwei Händen gerade so umfassen
können.
Also wenn es dicker wird, umso besser.
Aber dünner, als ich das mit meinen zwei
Händen, ich habe relativ große Hände, umfassen kann,
dann finde ich, ist der Stamm dick genug,
um das auch zu tragen.
Und die zweite Sache, wo ich auch so
ein bisschen drauf achte, ist, was für Bäume
nehme ich.
Also ich hänge mich relativ ungern zum Beispiel
an Buchen, weil die Buchen haben eine relativ
empfindliche Rinde.
Empfindliche Rinde, wieso denn das jetzt, fragt sich
jetzt der eine oder andere.
Naja, im Grunde ist so ein Baum recht
ähnlich aufgebaut wie ein Mensch.
Also zumindest von der Rinde her.
Also die äußersten Schichten der Rinde sind wie
bei unserer Haut, das ist eigentlich totes Gewebe,
das lebt nicht mehr.
Das tut also auch nicht weh, da sind
auch keine Nerven drin.
Und da kann man auch nicht viel kaputt
machen.
Unter der Rinde allerdings ist das sogenannte Cambrium.
Cambrium, das ist eine ganz ganz dünne Schicht.
Und das ist die Schicht, in der der
Baum wächst, in der der Baum lebt, in
der die Nährstoffe drin sind.
Die sollte man nicht verletzen, das tut dem
Baum wirklich weh und das ist auch wirklich
gefährlich für den Baum, wenn man bis zu
der durchdringt.
Und nun gibt es eben Bäume, die haben
eine sehr dicke Borke und es gibt diese
äußere Schicht der Rinde.
Und es gibt Bäume, die haben eine sehr
dünne Schicht an der Stelle.
Ich gucke mich hier gerade mal um, was
habe ich hier.
Ich habe hier Eichen und ich habe hier
Birken und Buchen habe ich jetzt hier nicht.
Aber Buchen haben einen relativ glatten Stamm.
Oder auch Platanen, die haben alle einen relativ
glatten Stamm.
Das heißt zum einen, wenn ich da eine
Hängematte dran hänge, das rutscht unter Umständen, ist
also ein bisschen schwieriger zu befestigen.
Und zum zweiten, diese Schicht ist auch leichter
durchgescheuert und man verletzt dann schneller diese lebende
Schicht, die unter der äußeren Borke ist.
Und das ist halt nicht gut für den
Baum, weil wenn man da eben durchdringt, da
können Keime eindringen, da können Pilze eindringen.
Und der Baum muss Energie aufwenden, um das
schnell wieder zu versiegeln.
Kann an der Stelle nicht mehr gut wachsen.
Ist eigentlich blöd für den Baum.
Dafür, dass wir so unseren Spaß haben.
Was kann man an der Stelle jetzt tun?
Was sollte man beachten?
Also Punkt eins, so ein bisschen gucken, dass
man Bäume mit einer dicken Borke vielleicht auch
nimmt, wo nicht gleich alles abbröselt.
Dass man den Baum eben nicht verletzt.
Und zum zweiten, gucken, dass man ordentliche Befestigungsgurte
hat.
Was macht jetzt so einen guten Gurt aus
für mich?
Das ist tatsächlich das, was ich vorhin sagte,
wo ich manchmal so ein bisschen im Kopf
schüttle oder was mir ein bisschen weh tut,
wenn ich das sehe.
Vor allem bei den billigen Hängematten ist manchmal
nie mehr als ein Strick dabei.
Also irgendwie so eine dicke Kordel, womit man
das dann aufhängen soll.
Und das ist halt natürlich doof.
Ihr müsst euch einfach mal überlegen, stellt euch
einfach mal vor, ihr nehmt diese Kordel und
hängt da euer ganzes Gewicht dran.
Also euch mit eurem ganzen Gewicht drauf und
dann sollte euch klar sein, dass die ganze
Energie, euer ganzes Gewicht relativ punktuell auf diesem
Kordelbereich ist.
Und dadurch ist eine Verletzung des Baumes sehr
wahrscheinlich.
Deshalb achtet drauf, dass ihr für die Befestigungsgurte,
für die Hängematte, dass ihr da möglichst breite
Riemen habt.
Ich sag mal so, ab drei Zentimeter, vier,
fünf Zentimeter ist vielleicht sogar besser.
Es gibt manchmal auch welche, wo man so
ein Schultergurt von der Tasche noch drüber geschoben
ist, dass das nochmal auf der Rückseite des
Baumes nochmal deutlich stabilisiert ist.
Das finde ich deutlich besser, das finde ich
wichtig, dass man da auch drauf achtet, weil
durch den breiten Gurt verteilt sich das Gewicht
viel besser auf den Stamm.
Das hat zwei Vorteile, zum einen für euch,
das befestigt sich leichter, das rutscht nicht so
einfach weg.
Und zum Zweiten ist es für den Baum
einfach schöner, weil es verhindert einfach an der
Stelle, dass der Baum so schnell verletzt wird.
Und ja, es ist vielleicht ein bisschen blöd,
aber manchmal kauft man sich eine 20 Euro
Hängematte und hat dann nur so eine Schnur
dabei und dann gibt man nochmal 20 Euro
für so ein Gurt aus.
Klingt jetzt ein bisschen blöd, aber das ist
es wirklich wert, weil ihr schützt damit wirklich
die Bäume.
Und es ist wirklich ein schönes Erlebnis und
ich finde immer, man sollte ein schönes Erlebnis
möglichst nicht mit Zerstörung oder Beschädigung verbinden müssen.
Oder es sollte nicht miteinander einhergehen.
Das ist eigentlich so das Einzige, wo ich
immer sage, das kann man jetzt so beim
Hängemattenkauf falsch machen.
Klar gibt dann noch so ein paar Sachen,
wenn ich jetzt...
Man hängt sich bitte nicht ins Naturschutzgebiet, das
ist vielleicht ein bisschen uncool.
Man sollte jetzt auch nicht bei Waldbrandstufe 3
oder 4 in den Wald gehen und dann
vielleicht nebenbei rauchen oder so.
Rauchen ist im Wald sowieso tabu.
Also die ganzen Grundregeln für den Naturaufenthalt, die
treffen hier natürlich auch für das in der
Hängematte rumhängen zu.
Das ist es eigentlich, wie ich zur Hängematte
gekommen bin.
Was mir beim Beobachten von Menschen in der
Hängematte aufgefallen ist, mal negativ und in der
anderen Richtung positiv.
Genauso wie ich da irgendwie immer ein gutes
Gefühl habe.
Ich finde immer die Menschen, die in einer
Hängematte gehangen haben, die sind echt tief und
entspannt und denen geht es meistens gut danach.
Das ist, glaube ich, eine echt gute Sache.
In dem Sinne, ich kann es euch nur
empfehlen, besorgt euch eine Hängematte.
Egal was für eine, die muss nicht teuer
sein.
Oder leiht euch mal eine aus.
Wenn ihr jemanden kennt, der eine Hängematte hat,
fragt mal, ob ihr die Hängematte mal ausleihen
könnt.
Probiert es einfach mal für euch aus.
Man muss ja nicht immer gleich kaufen, auch
wenn es nicht teuer ist.
Ich finde es eine coole Sache.
Und in dem Sinne wünsche ich euch eine
gute Zeit.
Es wird jetzt Sommer.
Es ist Hängematte-Zeit.
Gerade wenn es warm ist, ist es echt
eine schöne Sache.
Aber es ist schön luftig.
Macht es gut.
Bis zum nächsten Mal.
Euer Hanjo