Ein wunderschönes Hallo, ich bin wieder der Hanjo,
das ist die Hängematten-Perspektive und ihr werdet
es kaum erraten, ich bin draußen.
Es ist ein Morgenspaziergang, die Sonne scheint und
für den 2.
Mai ist es schon echt warm.
Ich muss gerade an ein Feedback denken, das
ich von einer Kursteilnehmerin eines Resilienzspaziergangs eine
Resilienzwanderung bekommen habe und würde da gern kurz
ein bisschen mit euch drüber reden und euch
dann mit auf einen Spaziergang nehmen.
Die Teilnehmerin hat für mich geschrieben, dass sie
nach der Wanderung die Erkenntnis hatte, wenn sie
mit Freunden wandern geht oder sich auf einen
Spaziergang trifft, dann nimmt sie die Natur nicht
so intensiv wahr, wie ihr ihr das auf
dem Spaziergang gelungen ist.
Klar, das spielt natürlich rein, sie ist zu
diesem Spaziergang gegangen mit einer gewissen Erwartungshaltung auf
Achtsamkeit, Naturerlebnis und dementsprechend unbewusst darauf
fokussiert das zu machen, aber sie war auch
mit einer Freundin da und sie hätte also
die Möglichkeit grundsätzlich gehabt, sich mit ihr zu
unterhalten über den Alltag, was passiert ist in
der letzten Zeit, was als nächstes ansteht, was
die Kinder machen, was in der Weltpolitik passiert
und wenn man so spazieren geht und sich
unterhält, ist das natürlich völlig normal, dass man
in diesem Gespräch versinkt.
Das ist auch völlig in Ordnung, da ist
nichts dagegen zu sagen, das ist eigentlich eine
wunderschöne Sache, ich finde das machen Menschen viel
zu selten, einfach spazieren gehen und sich unterhalten.
Bei einem achtsamen Spaziergang geht es aber tatsächlich
um etwas anderes, da geht es nicht um
den Austausch an sich, über Alltagsthemen zueinander, da
geht es um die Achtsamkeit, um die Natur,
um einen herum und das kann man alleine
machen, das kann man aber auch natürlich angeleitet
machen mit jemandem, der das gut anleiten kann,
der einem hier Impulse gibt, wo kann man
drauf achten, was kann man jetzt vielleicht auch,
ja ich sag mal, eine kleine Übung machen
an der Stelle, wie kann man besser eintauchen
in die Natur und dann nimmt man eben
auch wirklich die Natur wahr und versinkt gar
nicht so schnell in diese Alltagsgespräche.
Man läuft in dem Moment auch nicht Gefahr,
sich in so einer Negativitätsspirale im Gespräch zu
verfangen, wie es leider manchen Menschen ja auch
immer mal passiert, dass sie dann so spazieren
sind und dann reden sie und ach, das
Ganze wird immer emotionaler und immer, immer, immer
bedrückender und das passiert einem, wenn man einfach
achtsam in der Natur unterwegs ist und sich
oft mal auf seine Sinne konzentriert, dann passiert
einem das nicht so leicht.
Wie gehe ich bei so einem Spaziergang eigentlich
vor, was erwartet einen, wenn man mit mir
zu so einem Spaziergang geht?
Naja, ich bringe die Teilnehmer und Teilnehmerinnen von
meinen Kursen, nenne ich es jetzt mal, ich
bringe die erstmal in die Natur.
Wir starten irgendwo logischerweise im urbanen Raum, ja
nicht logischerweise, wir starten im urbanen Raum irgendwo,
wo die Leute hinkommen, wo man sich erstmal
trifft, wo noch Häuser sind, wo noch menschliche
Umgebung ist und dann gehen wir in die
Natur.
Und da finde ich immer, da suche ich
natürlich vor dem Spaziergang, vor dem Wandering, suche
ich da eine schöne Schwelle, wie ich das
nenne, eine Schwelle zwischen, jetzt unterhalten wir uns
noch, jetzt lernen wir uns kennen und jetzt
tauchen wir ein in die Natur.
Und mit diesem Eintauchen geht immer eine Einladung
hinterher, einher, eine Einladung dazu, sich jetzt nicht
mehr zu unterhalten, sondern mehr in Stille spazieren
zu gehen.
Das heißt nicht, wenn man zu so einem
Kurs kommt, dass man dann die ganze Zeit
mit einem Schweigegelübde herumläuft.
Es geht eher von Etappe zu Etappe, von
Übung zu Übung, von Ort zu Ort und
zwischen den Orten gibt es dann den Raum
zum Austausch, wo man sich wieder noch mal
darüber unterhalten kann, was habe ich denn wahrgenommen,
was habe ich gesehen, was ist mir aufgefallen,
was war besonders.
So läuft eine Resilienzwanderung mit mir ungefähr ab
und was ich jetzt versuchen will, ist so
ein bisschen ein Experiment.
Ich will euch jetzt tatsächlich hier gerne mit
durch den Wald gehen.
Ich bin hier bei Dresden am Schloss Nöthnitz,
bzw.
ein bisschen unterhalb vom Schloss Nöthnitz gibt es
einen wunderschönen Bachgrund.
Vielleicht hört ihr im Hintergrund auch das Rauschen
jetzt.
Weiß ich gar nicht, ob ihr das jetzt
hört.
Hier plätschert so ein bisschen Wasser, die Vögel
zwitschern und es ist relativ ruhig hier, wenn
nicht gerade jemand oben einen Laubbläser anhat, aber
wenn, dann ist es eben so.
Das ist ein wunderschöner kleiner Grund hier, kann
man sehr schön spazieren gehen und ich möchte
euch jetzt hier so ein bisschen mit auf
so eine achtsame Wanderung nehmen, so einen achtsamen
Spaziergang nehmen.
Der wird jetzt natürlich für mich nicht ganz
so achtsam, weil ich nebenbei einen Podcast aufzeichne.
Das ist ganz klar als Disclaimer.
Ich zeichne nebenbei den Podcast auf, lasse euch
so ein bisschen daran teilhaben, erzähle so ein
bisschen, was ich hier sehe.
Wie geht es aber eigentlich los für so
eine Wanderung?
Ich suche mir, wie gesagt, eine Schwelle, einen
Ort, wo ich sage, ab hier geht es
los.
Und der ist jetzt tatsächlich hier gefunden.
Und was ich zum Einstieg besonders gern mache
eigentlich, ist erst mal reinspüren.
Ich mache das sehr gerne einfach mit einer
ganz einfachen Atemübung, lasse meine Teilnehmer sich ein
bisschen aufstellen.
Ich empfehle tatsächlich bei der Übung dann die
Augen so ein bisschen zu fließen.
Warum?
Weil der Sehsinn ist eigentlich der Sinn, mit
dem wir bewusst am meisten unterwegs sind.
Und den erst mal zu deaktivieren und auszublenden,
indem wir die Augen fließen und uns einfach
nur hauptsächlich auf das Gehör und auf unsere
Innenwahrnehmung zu konzentrieren.
Das hilft deutlich, auch runterzukommen und uns nur
wild in der Gegend herum zu gucken.
Deshalb an der Schwelle erst mal wirklich tief
atmen.
Richtig tief einatmen.
So bis vier, fünf, sechs zählen.
Und dann durch den Mund wieder richtig langsam
ausatmen.
Auch wieder bis sechs zählen.
Das macht man einfach so für ein, zwei
Minuten.
Dieses tiefe Atmen.
Und einfach nur mal so wahrnehmen, was hört
man gerade.
Es ist vielleicht gerade tatsächlich total still.
Das mache ich jetzt einfach und lasse euch
hier tatsächlich mal zwei Minuten mitten im Podcast
einfach nur das Mikro offen für das, was
ihr vielleicht hört.
Und dann so nach diesen ungefähr zwei Minuten
darf man auch wieder zurückkommen.
Zurück bis hier und jetzt, die Augen öffnen,
erst mal das Licht wieder wahrnehmen, sich wieder
orientieren, in sich rein spüren und auch erst
mal wieder fühlen, Hey, wo bin ich jetzt
gerade?
Was hat sich für mich verändert?
Ich kann aus Erfahrung sagen, die meisten Tiny
-Mis lächeln bei dieser Übung.
Schließen die Augen und die hören und irgendwann
fangen die an zu lächeln, weil sie etwas
gefunden haben, was sie gerne hören.
Und im Grunde ist diese Übung zwei Dinge.
In einem ist es das Ankommen im Wald
und es ist gleichzeitig auch eine Hörübung, wo
man erst mal sich auf sein Gehör verlässt
und mit seinem Gehör eintaucht.
Und jetzt gehe ich mit euch einfach mal
los und jetzt verlasse ich mich natürlich wieder
stark auf meinen Sehsinn zu schauen, was ist
hier, was gibt es hier im Wald, was
kann ich hier erkennen.
Ich sehe auf meiner rechten Seite ist der
Bach.
Ich sehe jetzt hier nur von der Ferne,
da blüht irgendwas weiß unten, ich weiß es
nicht genau, ich kann es von hier nicht
erkennen, aber der schlängelt sich hier so ein
kleines bisschen lang.
Das ist hier so eine Art Flutauffangbecken, das
ist total grün überwuchert mit Gräsern und Kräutern.
Da stehen richtig lange große Weiden drin, wenn
ich das richtig sehe von den Blättern hier.
Das sind Weiden, die so richtig hochgewachsen sind,
also bestimmt 20, 30 Meter hochgewachsen sind.
Ich muss dabei tatsächlich so ein bisschen daran
denken, ja, so sehen Weiden aus, wenn man
ihnen nicht ständig die Äste abschneidet und sie
neu ausschlagen müssen.
So können die hochwachsen.
Ich sehe, dass hier an den Bäumen auch
Fledermauskästen eingebracht sind, das heißt hier gibt es
Fledermäuse, das weiß ich auch so, weil ich
ja auch manchmal abends bin, dann flattern die
hier so rum, die sind ja total so
rumflatternd.
Und es ist relativ dunkel jetzt schon.
Wie gesagt, es ist Anfang Mai, wo ich
hier unterwegs bin und jetzt haben die Buchen
ihre Blätter bekommen, die großen Altbuchen haben ihre
Blätter bekommen und hier unten ist es fattig,
angenehm kühl.
An ein paar wenigen Stellen fällt jetzt so
die Morgensonne hier durch, das ist so richtig
schön, gerade auch wenn man jetzt so in
die Blätter reinschaut, das ist so ein ganz
weiches, sanftes Licht, so ein bisschen grün.
Grün ist auch so grünliches, weiches, sanftes Licht.
Es ist total schön, sich das hier einfach
auch anzuschauen, hier lang zu laufen.
Der Bach schlängelt sich, wie gesagt, da unten
lang, ich laufe dabei langsam weiter.
Ich laufe so ein bisschen in den Vögeln.
Immer wieder mal plätschert so ein bisschen das
Wasser, aber das ist jetzt ein ganzes Stück
weg hier vom Weg.
Jetzt komme ich hier unter Eichen lang.
Es sind sehr viele Laubbäume hier, es sind
de facto keine nadelige Hölzer, da vorne stand
mal eine Lerche, aber ansonsten ist das hier
ein reiner Laubwald, ganz viele verschiedene Laubarten, ich
sehe eine Esche, ich sehe viele Eichen, ich
sehe Erlen.
Im Unterholz sind hier Holunderbäumchen, Holunderbüsche, Ahorn,
Sträucher, ganz viele.
Aber die Buche dominiert jetzt hier, die Buchen
und die Eichen haben ihre Blätter, wir schützen
jetzt hier ihr Tal, ihr Unterholz, bewahren das
vor der Austrocknung.
Und so gehe ich jetzt hier lang, vielleicht
so 30 Meter vor mir, da ist ein
Vogel, der jetzt gerade über den Weg hüpft
und vorsichtig guckt, jetzt komme ich näher, dann
ist er unter seiner Fluchtdistanz und zack, ist
er weg.
So ist das hier im Wald.
Aber ich habe nicht nur einen Sehsinn, ich
kann auch andere Dinge tun, ich habe zum
Beispiel auch einen Tastsinn.
Mit dem Tastsinn kann ich jetzt hier einfach
mal an so einem Baum rangehen, das ist
eine Buche, die ist nicht ganz so alt,
die ist nicht so dick, mit zwei Händen
fast umfassen.
Und ich schließe so ein bisschen meine Augen
einfach mal und streiche mal so über die
Rinde.
Ich habe das vorhin gesehen, die Rinde ist
relativ uneben, also Buchen kennt man ja eigentlich
an dieser ganz glatten Rinde.
Die Buche steht aber jetzt hier direkt am
Wegesrand und man sieht das, wenn man schaut,
sieht man eben, dass die, hier sind immer
so die kleinen Ästchen von der Buche, die
sind halt abgeschnitten worden, damit die nicht in
den Weg reinwachsen.
Und an den Stellen sind Narben zurückgeblieben und
die kann man mal versuchen zum Beispiel mit
dem Finger zu spüren, wie die sich einfühlen.
Und das ist diese glatte Buchenrinde und die
schließt sich um und das alte Astloch drumherum.
Und wenn man das so ein bisschen betastet,
merkt man so ein kleiner Ring und der
Ring da drin, der ist relativ weich und
ein bisschen feucht unter der äußeren Rinde.
Und dann in der Mitte gibt es ein
kleines tiefes Loch, wo ich jetzt hier mit
dem Finger kaum reinkomme.
So spürt man die Schichten von dem Baum,
ganz unten ist das Holz, da drumherum ist
die lebendige Schicht, die wachsende Schicht des Baumes,
die weiter wächst, die versucht diese Wunde wieder
zu schließen.
Und außen drumherum ist die alte Haut, die
Schutzhaut, die Außenhülle des Baumes.
Das ist bei Bäumen nicht anders als bei
uns Menschen.
Unsere Haut sind ja eigentlich auch nur abgestorbene
Hautzellen.
Und es ist total interessant, diesen Baum hier
einfach mal so ein bisschen abzutasten und zu
befühlen.
Das ist eine Sache, die man machen kann
oder man kann sich eben einfach mal hinsetzen
zum Beispiel.
Jetzt nehme ich mir hier so eine alte
Buchecker, die ist jetzt schon ganz schön eingemodert.
Dann kann ich die auch mal nehmen, kann
die einfach mal mit meinen Fingern betasten, fühlen.
Da sind so lauter ganz kleine Stacheln dran,
die jetzt nicht mehr wehtun, weil die halt
schon alt ist und schon deutlich über ein
Jahr alt ist.
Da wächst schon Wurst drin.
Die kann man einfach dann zum Beispiel mal
betasten, wirklich mal sich anschauen.
Jetzt auch einfach vielleicht dann auch den Fokus
wieder mal auf den Blick wenden, die sich
genau anschaut.
Und gucken, okay, was ist denn da eigentlich.
Ja, da ist Erde drin inzwischen, weil die
schon halt im Infrarottenbegriffen ist.
Da wächst ein bisschen Wurst drin, aber man
erkennt sie noch von ihrer Form.
Hinten ist noch der feste Stiel, mit dem
sie mal fest war am Baum.
Das ist eine Buchecker, die kann man sich
dann einfach betrachten, befühlen und an der kann
man auch gut riechen.
Ja, die riecht ehrlich, weil wie gesagt, sie
ist schon ein bisschen alt und dementsprechend kann
man da auch ganz gut dran riechen.
Ich bin jetzt hier gar nicht so weit
weg vom Bach und deshalb gehe ich jetzt
auch mal runter noch an den Bach, weil
am Bach kann man natürlich auch wieder nochmal
andere Sachen wahrnehmen.
Ich muss hier so ein kleines Stückchen runterlaufen.
Ich sehe schon, hier unten ist es dann
relativ schlammig.
Ich muss ein bisschen aufpassen, dass ich nicht
in die kleinen Bäumchen niedertrete.
Aber man kann jetzt hier einfach mal an
den Bach auch rangehen.
Und dann kann man mal zum Beispiel, das
mache ich jetzt mal, ich setze mich jetzt
erstmal hier noch ein Stück weg vom Bach
hin und nehme mir mal eine Hand Weiderde
in die Hand und ich gucke mir, wie
die aussieht.
Die ist ganz lose, locker, halt wie Kompost
an der Stelle.
Da sind noch ganze Blätter oben drauf und
unten drunter ist dann gleich so eine humose
Schicht mit kleinen Stückchen verschiedenen Samen, Samenstandresten,
Blütenresten, Blätteresten.
Wenn man da rein riecht, es riecht wie
Kompost, es riecht so ein bisschen pilzig auch.
Total schön, riecht ganz einfach so zwischen der
Hand.
Und dann kann man sich einfach mal den
Spaß machen und geht jetzt eben ein Stück
weiter.
So wie man das eben gerade mag, geht
man einfach mal an den Bach ran, geht
hier ganz gut, ist nicht übermäßig schlammig, also
schon feucht, aber nicht übermäßig schlammig.
Und dann kann man sich mal so ein
bisschen Uferschlamm nehmen, der fühlt sich natürlich ganz
anders an.
Das ist glitschig, das ist kalt, da ist
nicht diese bröselige humose Struktur vom Waldboden.
Und der riecht auch ganz anders, das kann
ich gar nicht beschreiben.
Der riecht eigentlich hier an der Stelle nach
gar nichts.
Der hat keinen ausgeprägten Geruch, der ist nicht
modrig, nicht faulig, wie ich jetzt fast erwartet
hätte, sondern ganz neutral.
Es ist jetzt kein richtiges Fließgewässer hier, das
fließt ganz langsam das Wasser, aber es ist
sehr klar.
Man kann bis zum Boden sehen, das ist
nicht besonders tief.
Und so kann man das eben wahrnehmen, mit
den Fingern, beim Riechen.
Und in den allermeisten Fällen findet man im
Wald dann auch Wildkräuter, die man kosten kann.
Hierbei ist natürlich so ein bisschen der kleine
Hinweis an der Stelle, bitte steckt euch nicht
alles in den Mund, was grün ist.
Weil wenn ich mich jetzt hier umschaue, ich
sehe das Schaboxkraut zum Beispiel am Boden.
Das ist ganz zeitig im Frühjahr, wenn es
noch kalt ist, bevor es geblüht hat, tatsächlich
essbar.
Jetzt hat es aber geblüht, und mit der
Blüte kommen aus der Wurzel Giftstoffe in die
Blätter.
Und die sind nie so gut für unseren
Magen.
Dasselbe gilt für den Efeu, der hier einen
alten, abgestorbenen Baum umrankt.
Der ist auch giftig, darf man auch nicht
essen.
Aber da drüben wächst zum Beispiel eine Vogelmiere,
die kann man zum Beispiel essen, wenn man
das möchte.
Da komme ich nicht ran, da ist zu
viel Sumpf dazwischen.
Da kann ich das jetzt gerade nicht machen.
Und was ich so im Wald auf jeden
Fall ganz stark empfehlen kann, ist die Schuhe
ausziehen.
Die Schuhe ausziehen, weil damit kann man automatisch
viel, viel bewusster laufen.
Und man hat eine permanente haptische Erfahrung.
Man muss gar nicht erst an die Bäume
rangehen oder an die Dinge rangehen und sich
anfassen.
Man hat die ganze Zeit haptischen Input über
die Füße.
Und das ist etwas ganz anderes, ob ich
mit Schuhen hier über den Waldboden laufe, oder
ob ich keine Schuhe anhabe.
Ich bin barfuß unterwegs, wenn ich jetzt barfuß
hier langlaufe, ich merke total diesen Unterschied.
Hier liegen gerade viele Bucheckern, das ist so
ein bisschen kieksig.
Unten warger Laub, das ist super weich.
Und diese grümelige humose Schicht, die spürt man
eben an der Stelle auch ganz anders.
Dann hat man den kühlen Schlamm am Bachufer.
Der fühlt sich auch wieder anders an, an
den Füßen.
Man hat dadurch eine ganz andere sensorische Erfahrung
an der Stelle.
Kann ich jedem nur empfehlen, das mal zu
machen.
Gerade wenn man auf einem Waldweg unterwegs ist,
der jetzt nicht irgendwie geschottert ist, weil es
eigentlich so eine Forststraße ist.
Ja, das war es jetzt eigentlich im Schnelldurchlauf.
Ich möchte euch jetzt eigentlich keine ganze Wanderung
in dieser Folge hier mitgeben.
Das dauert einfach zu lange und das ist
mit Sicherheit für euch auch langweilig.
Wenn nicht, schreibt es mir bitte, dann kann
ich auch mal schauen, ob ich einfach mal
so eine komplette Wanderung mit euch in den
Podcast mache.
Aber ich hoffe, dass ich so trotzdem ein
bisschen einen Eindruck geben kann, wie ist es
eigentlich, achtsam zu wandern.
Der wichtige Aspekt, der hier glaube ich gerade
noch fehlt, den ich euch gerne noch mitbringen
möchte, ist, bei einer achtsamen Wanderung geht es
nicht darum, Strecke zu machen, ein weit entferntes
Ziel zu erreichen oder besonders schnell zu sein,
sondern sich dem Tempo der Natur anzunähern und
mit seinem eigenen Tempo auch das Tempo der
Mitwandernden zu respektieren.
Eine achtsame Wanderung ist immer so schnell wie
der langsamste Wanderer in der Gruppe.
Das ist ganz wichtig.
Dadurch entsteht eine gewisse Harmonie, ein gewisser Gleichklang
in diesem Spaziergang und dadurch haben alle ein
schönes Erlebnis.
So eine Wanderung gehört auch dazu, mal stehen
zu bleiben, mal zu verharren.
Und sich einzulassen.
Und so eine Wanderung gehört unter Umständen auch
dazu, nicht da anzukommen, wo man geplant hat.
Vielleicht schafft man es gar nicht bis zum
geplanten Wendepunkt oder richt einfach vorher ab, geht
langsam wieder zurück, verbleib lieber an einer anderen
Stelle, wo es allen gefällt.
Das ist eine achtsame Wanderung.
Die ist achtsam mit der Natur, die ist
achtsam für die eigenen Sinne.
Ich kann das wie gesagt nur empfehlen.
Macht das immer mal.
Geht immer mal raus in die Natur und
schaut euch an, was ihr entdecken könnt.
Ich bin jetzt mit meiner Podcastaufzeichnung auf jeden
Fall am Ende und ich merke, nebenbei Podcast
aufzeichnen und die ganze Zeit quatschen, das hat
gar nicht so viel mit Achtsamkeit zu tun.
Und trotzdem entdecke ich viele kleine Dinge.
Warum entdecke ich diese vielen kleinen Dinge trotzdem?
Ich weiß inzwischen, dass sie da sind.
Ich mache das ganz praktisch.
Ich hatte ungefähr zwei Jahre für mich selbst.