Einen wunderschönen guten Morgen, ich bin Hanjo und
ich starte hier gerade die Aufnahme für meine
erste Podcast-Episode.
Ich bin gespannt, was aus diesem Projekt wird.
Wenn ihr den Podcast gerade hört, habt ihr
ja auch die Überschrift vom Podcast gesehen.
Ich nenne den Podcast die Hängematten-Perspektive, vielleicht
gerade so als kleiner, kurzer Kontext.
Wo kommt diese Idee her, wo soll sie
vielleicht hinführen?
Die Idee ist in der Hängematte geboren, sozusagen.
Wenn es dann ein bisschen wärmer ist, hänge
ich mich total gerne mir einfach mal im
Wald in der Hängematte hin und lasse einfach
so ein bisschen die Seele und die Gedanken
baumeln.
Meine Erfahrung ist halt, dass da wieder die
Gedanken so richtig schön fließen.
Ich bin allgemein gerne in der Natur draußen
und nehme mir da immer ganz viel Inspiration
mit und auch so eine gewisse Weisheit, weil
ich in der Natur ganz viele Parallelen sehe
zu dem, was wir Menschen auch tun und
das ist eigentlich auch nicht sonderlich verwunderlich, dass
es da ganz viele Parallelen gibt.
Am Ende sind wir Menschen auch nur ein
Teil der Natur.
Das will der eine oder andere vielleicht nicht
wahrhaben.
Irgendjemand hat uns auch das alte Testament geschrieben,
dass der Mensch ja über die Natur herrschen
soll.
Ich glaube, das ist eine verdammt schlechte Idee,
weil die Natur so ein unglaublich komplexes Gebildesystem
ist, das wir als Menschen, weder wir als
Menschen noch irgendeine andere Spezies jemals vollständig beherrschen
wird können.
Das ist tatsächlich so eine Perspektive, die für
mich quasi auch so ein bisschen in der
Hängematte entstanden ist, draußen in der Natur entstanden
ist, so beim Blick in die Baumkronen hoch,
beim Blick um mich drumherum, wie das alles
so funktioniert und existiert.
Und so entstand für mich so ein bisschen
die Idee, einen Podcast zu machen und diese
Perspektiven, diese Perspektivwechsel auch, die man in der
Natur erleben kann, so ein bisschen hörbar zu
machen, ein bisschen darüber zu sprechen und das
soll heute einfach so die erste Episode sein.
Ich bin gerade draußen, ein bisschen auf dem
Spaziergang, habe mich, wie so oft, natürlich in
den nächstgelegenen Wald, ins nächstgelegene Waldstück verkrümelt, was
es hier bei mir zu Hause gibt.
Das ist nicht besonders groß, aber es ist
wunderschön, weil es ist ein Privatbesitz, soweit ich
weiß, uns kümmert sich keiner groß drum.
Also hier wird maximal was gemacht, wenn ein
Baum auf einen Wanderweg draufgefallen ist, dann wird
er natürlich weggemacht, aber ansonsten passiert hier nicht
sonderlich viel.
Es ist richtig schön, der Weg, den ich
jetzt sehr lange gehe, es war früher mal
ein Wanderweg, der wird aber nicht mehr gepflegt
und dementsprechend musste ich jetzt eben auch schon
über ein paar Bäume drüber klettern.
Ich schaue jetzt hier gerade so in die
Morgensonne und neben mir ist eine Kiefer, die
ist so umgestürzt, liegt so im 45-Grad
-Winkel auf einer Buche drauf.
Ich finde, das ist ein sehr mächtiges Bild
eigentlich, wie der eine Baum den anderen so
aufgefangen hat, wahrscheinlich Windbruch würde ich vermuten.
Das Ganze ist relativ viel Rinde ab, ich
sehe aber nicht viel Fraßgänge, deshalb denke ich
mal nicht, dass da in irgendeinem Käfer gestorben
ist, es ist wahrscheinlich einfach durch den Wind
irgendwann umgebrochen worden.
Und was ich daran auch so bemerkenswert eigentlich
finde, ist, wenn man sich jetzt ein bisschen
beschäftigt mit diesem Baum, wie der hier liegt,
wieso der hier liegt und was der Unterschied
zu einem bewirtschafteten Wald ist.
In einem bewirtschafteten Wald würde der Baum höchstwahrscheinlich
weggeräumt werden.
Kommt dann jemand mit der Kettensäge, sägt den
unten am Stumpf ab, sorgt dafür, dass der
weg ist, macht ihn in kleine Stücke, wirft
ihn in den Schredder oder macht ihn zu
Kleinholz fürs Feuer und hier darf der Baum
einfach liegen bleiben.
Was bedeutet das?
Das bedeutet, dass hier so ein kleines Habitat
entsteht durch diesen umgestürzten Baum, durch all diese
umgestürzten Bäume.
Nämlich ein Habitat für Pilze und Insekten, die
an nicht ganz umgestürzten Bäumen leben.
Man sieht es auch an dem Baum, der
ist natürlich von oben abgetrocknet, da scheint regelmäßig
Sonne drauf, das sterilisiert ein Stück weit, aber
von unten ist der Baum feucht, da wachsen
irgendwelche schwarzen Schimmelpilze, die den ganz langsam von
unten zersetzen.
Das sind dann höchstwahrscheinlich Pilze und andere Lebensformen,
die auf diesem Baum leben, die einen Baum
brauchen, der so schräg irgendwie in der Landschaft
hängt.
Wenn man das so ein Perspektive betrachtet, dann
ist das mega spannend, wie eben so ein
Wald aufgebaut ist, dass ein Baum den anderen
auffängt, um damit ein Habitat zu erhalten für
hochspezialisierte Lebewesen, die eben an Bäumen in genau
dieser Haltung wachsen können.
Andere wachsen wieder an noch stehendem Totholz, das
gibt es ja auch, Baumstämme, die noch eine
ganze Weile stehen, bevor sie dann tatsächlich umstürzen.
Und auch daran gibt es wieder andere Lebewesen,
die das als Lebensraum nutzen.
Und wieder andere leben an den Baumstämmen, die
umgestürzt sind und am Boden liegen.
Und das ist so ein bisschen diese Komplexität,
die wir hier im Wald haben, die wir
in der Natur haben, die aber für mich
total diffus ist.
Einerseits ist es unendlich komplex und schwer nachzuvollziehen,
aber auf der anderen Seite folgt das alles
irgendwo logischen Schlussfolgerungen, logischen Gedankengängen.
Man kann das sehr gut in Regeln eigentlich
packen, was hier passiert.
Ein Ereignis tritt ein und löst ein anderes
Ereignis aus, was man halt in der Regel
nicht weiß ist, wenn ein Ereignis eintritt, was
ist dann das nächste Ereignis.
Und das ist eigentlich das Schöne.
Gerade diesen Wald hier finde ich so schön,
weil er so aus menschlicher Perspektive unaufgeräumt ist.
Und das ist dieses Wunderschöne.
Ich kann einfach mal versuchen, euch zu beschreiben,
was ich jetzt hier gerade sehe.
Ich gucke jetzt Richtung Sonne gerade wieder, bin
ein Stück weiter gegangen.
Hier so in Richtung Sonne, das müsste also
so ungefähr Osten sein.
Und da gucke ich in den Tal rein.
Wir haben hier, wo ich stehe, sehr viele
Buchen.
Lärchen stehen hier auch dazwischen und ein paar
Kiefern.
Das ist also relativ durchgemischt, relativ viele große
Bäume, aber auch so Bäume, die so vielleicht
20, 30 Jahre alt sind.
Und am Boden kommen halt dann schon die
nächste Generation von kleinen Buchen hier zum Beispiel
hoch.
Es gibt Stämme, die rumliegen, wo Moos drauf
wächst.
Da liegt noch ein anderer Baum, der liegt
so halb umgekippt.
Da ist das ganze Wurzelwerk so offengelegen, wie
die Wurzeln auch da raus ragen.
Das ist, glaube ich, wenn ich es von
hier richtig sehe, eine alte Rubinie.
Das ist so mein Blick nach Osten jetzt
gerade, so diese Ostrichtung.
Es geht so einen Talhang runter, da unten
fließt auch immer so ein kleines Bächlein.
Und das ist gerade so dieser Blick, so
diese Morgensonne, Spinnfäden auch zwischen den Bäumen.
Das ist alles so ein bisschen unaufgeräumt.
Laub überall drauf, aber dazwischen dann so kleine
grüne Punkte von Moos, wo halt irgendwo Äste,
Baumstämme oder so liegen, wo das Moos drauf
gewachsen ist.
Und wenn ich mich jetzt halt ein bisschen
nach Süden drehe, da geht so der Weg
so ein bisschen weiter.
Da steht irgendwie eine, ich glaube, es ist
eine Lerche oder eine Kiefer.
Ich kann das nicht mehr so genau erkennen.
Da ist schon ganz viel Rinder ab.
Aber das ist ja tatsächlich so ein stehender,
toter Baum.
Da ist schon Rinder ab, der hat keine
Äste mehr, keine Nadeln mehr.
Das ist offensichtlich ein Nadelbaum.
Da sind auch ganz viele kleine Löcher drin.
Man sieht auch noch so Stellen, wo der
Spechtschirmer drin gehämmert hat.
Das ist echt schön, den auch zu sehen,
der hier auch steht, so zwischen ein paar
anderen Bäumen.
Der lehnt auch so ein bisschen an so
einer sehr schlanken, hochgewachsenen Buche dran.
Und im Hintergrund sieht man jetzt so, da
ändert sich die Vegetation so ein bisschen.
So eben habe ich ganz viel Buchen nur
gesehen.
Und wenn ich jetzt nach hinten gucke, dann
sehe ich hier hinten so ein Kiefernhain.
Die erkennt man ja auch relativ gut, die
Kiecher.
Das sind die mit den langen Nadeln und
diesen bisschen kugeligen Zapfen.
Und die wachsen halt auch sehr stark in
die Höhe, die wachsen schnell auch in die
Höhe.
Und dann haben die auch nur noch oben
so ein bisschen so eine buschelige Krone, ein
bisschen verknurzelte Krone oben.
Das ist eigentlich auch sehr schön zu sehen,
wie sich das dann hier so ändert.
Man kommt aus dem Buchengebiet hier raus und
dann kommen so diese diese Kiefern da drüben.
Und wenn ich mich jetzt weiter drehe, so
Richtung Westen, geht es den Hang wieder hoch.
Da ist das so alles gut durchwachsen.
Da sehe ich Birken, da sehe ich auch
noch Kiefern über mir, ein paar Buchen.
Aber wie gesagt, die Buchen, die werden so
jetzt hier so Richtung Süden, Richtung Westen werden
die auch weniger.
Aber es ist schön, ich habe so die
Sonne im Rücken und die Bäume sind so
angestrahlt vom Licht, vom morgens Sonnenlicht.
Ich werde dann hier nachher gleich noch ein
paar Fotos machen, kann ich die bestimmt dem
Podcast irgendwie beifügen.
Und wenn ich dann halt jetzt so Richtung
Norden rüber gucke, da dreht sich so ein
bisschen der Hang halt, da geht der Weg
lang, über den so ein paar Bäumstämme drüber
liegen.
Und in der Richtung sehe ich halt jetzt
auch so schöne Mischungen.
Große Leerchen sind in der Richtung, es stehen
noch ziemlich große Leerchen, ein paar Buchen, ein
paar Kiefern.
Das ist echt schön, was ich jetzt hier
tatsächlich gerade nicht sehe.
Doch, eine Eiche sehe ich da drüben mal,
aber sonst sind hier ziemlich wenig Eichen eigentlich
in dem Wald.
Für mich ist das okay, es ist einfach
ein wunderschöner, unaufgeräumter Wald.
Das ist für dieses Ökosystem aber genau das,
was es braucht.
Es braucht diese Unaufgeräumtheit, um diese ganzen verschiedenen
Lebensräume einfach zu schaffen.
Also hier sind Stellen, wo sich das Laub
durch den Wind angehäuft hat, da gibt es
richtige Laubhaufen.
Wenn ich hier stehe, kann ich mir einfach
vorstellen, hey, das ist einfach dann so der
Lebensraum, wo Igel zum Beispiel drinnen überwintern können.
Ich weiß, dass es hier auch Füchse, Hasen,
Rehe gibt, obwohl das eben ein relativ kleines
Gebiet ist und mit Sicherheit ihr jetzt im
Hintergrund auch immer mal so ein bisschen das
Rauschen von den Straßen hört.
Das ist jetzt kurz nach acht.
Das heißt, hier ist jetzt auch Berufsverkehr und
gehen Straßen rechts und links durch den Wald
durch.
Das macht so ein bisschen so ein Rauschen,
aber was hier total dominiert an Geräusch sind
einfach die Vögel einfach auch.
Wir hören gerade so bei solchen schönen Wetter
wie jetzt.
Es ist jetzt auch nicht so warm.
Ich bin im Wald, deshalb ist es hier
allgemein immer nicht so warm.
Ich finde es einfach schön, so hier zu
sein und das einfach mal so ein bisschen
wahrzunehmen, einfach mal zu genießen, so ein bisschen
zu entschleunigen und mich einfach mal so ein
bisschen im Wald umzuschauen.
Dabei kommen mir so manche Perspektiven einfach auch
und die möchte ich einfach so mit euch
teilen, diese Perspektiven, diese Natureindrücke.
Darum soll es in dem Podcast gehen.
Es wird ein bisschen im Mix werden.
Ich werde sehen, in welche Richtung sich das
entwickelt.
Was ich euch halt mehr und weniger erzähle,
ob es mir so Analogien zu unserer menschlichen
Welt werden, die ich ausgrabe oder ob es
mir mal Naturbeschreibungen werden, zwischendurch einfach immer mal
Naturgeräusche hören.
Ich werde dabei spazieren gehen, ich werde vielleicht
einfach mal im Wald sitzen, werde mich einfach
mal in die Hängematte hängen.
Ja, ich würde mich freuen, wenn das euch
thematisch irgendwie ein bisschen einspricht und ihr da
Lust drauf habt und sich hier vielleicht so
ein paar Hörer lammeln.
Das würde mich echt freuen.
Ich habe keinen, ich habe keinen und ich
will eigentlich auch keinen festen Sendeplan oder sowas
machen.
Ich werde das jetzt erst mal einfach so
ein bisschen fließen lassen.
Mal schauen, wie oft ich die Zeit und
auch die Ruhe finde, im Podcast aufzuzeichnen und
reinzustellen.
Ich habe mir eigentlich gesagt, das Ganze soll
so ein bisschen unperfekt bleiben.
Ich werde hier nicht viel schneiden, außer es
sind halt wirklich mal irgendwie orgässliche Störgeräusche drin
oder irgendwas passt irgendwie überhaupt nicht, weil die
Aufnahme kaputt war.
Ansonsten wird es ein Uncut-Podcast bleiben und
ich werde hier einfach ein bisschen erzählen.
Ihr könnt zuhören, könnt mir dann entsprechend auch
über die sozialen Medien mal gucken, wo ich
das denn alles ausspiele und wo ich alles
suche.
Ich müsste das alles noch für mich so
ein bisschen finden.
Ja, ich nehme euch einfach mit auf diese
Reise.
Ich nehme euch mit auf meine Spaziergänge, mit
raus in den Wald, erzähle ein bisschen und
stelle euch das dann einfach ins Netz und
ihr könnt hören.
Ich bin mega gespannt, was dabei rauskommt.
In dem Sinne soll es das jetzt auch
für Episode 1 erst mal gewesen sein.
Ich glaube, es wird eine gute Episode 1
und ich wünsche euch eine gute Zeit, wann
immer ihr das hört.
Ich lasse euch noch einen Moment einfach das
Mikro hier offen und dann könnt ihr noch
einen Moment den Vögeln lauschen.
Das klingt wunderschön, ich setze mich dabei hin
und ihr könnt ein bisschen den Vögeln lauschen.
Bis zum nächsten Mal, euer Hanjo.
Ciao.