Machtlos im Kiefernmeer
Ep. 13

Machtlos im Kiefernmeer

Episode description

In dieser Folge der Hängematten-Perspektive nehme ich dich mit in eine Kiefernmonokultur in Brandenburg – und mitten in ein Gefühl von Ohnmacht. Um mich herum nur Kiefern, in Reihen wie in einer Plantage, und doch entdecke ich kleine Zeichen der Veränderung: winzige Eichen, vielleicht sogar gezielt eingesät.

Aus diesem Moment heraus stellt sich mir die Frage: Was kann ich eigentlich tun?
Ich lade dich ein, mit mir darüber nachzudenken, wie wir im Alltag unseren Holzkonsum verringern können – und damit vielleicht verhindern, dass noch mehr solcher Wälder entstehen.

Wir sprechen darüber:

  • Warum Papierkonsum mehr mit Waldzerstörung zu tun hat, als vielen bewusst ist.
  • Wie du ganz einfach Werbeflut und Kassenzettel vermeiden kannst – und warum viele Bons nicht ins Altpapier gehören (Umweltbundesamt, KLJB-Publikation „Lebenswelt Wald“).
  • Warum Möbel nicht immer neu sein müssen – und wie Wiederverwendung Ressourcen schont.
  • Wieso selbst Grillkohle und Kaminholz Teil des Problems sind.

Es geht nicht um Verzicht um jeden Preis, sondern um bewusste Entscheidungen. Kleine Veränderungen – der Aufkleber am Briefkasten, gebrauchte Möbel statt neu kaufen, Verpackungen wiederverwenden – sind machbar und wirken, auch wenn sie im ersten Moment unscheinbar scheinen.

Am Ende spanne ich den Bogen zurück zu meinem Ausgangspunkt im Wald: Die Bäume um mich wirken plötzlich weniger bedrückend, die Aussicht weniger hoffnungslos. Denn es gibt Handlungsspielraum, und er beginnt bei uns selbst.

Wie immer ist die Folge ungeschnitten und direkt aus der Natur – mit Windrauschen, leisen Unterbrechungen und dem, was mich im Moment bewegt.
Wenn du Lust hast, gemeinsam nach Lösungen zu suchen und dabei den Blick in die Natur zu richten, bist du hier richtig.

🎧 Jetzt reinhören, zurücklehnen und auftanken.


Gab es einen Moment, der hängen geblieben ist – oder eine Frage, die nachhallt? Ich freue mich über deine Rückmeldung, egal ob lang oder kurz.

Du kannst mir schreiben:

💌 E-Mail an haengematte@hanjo-meinhardt.de
🐘 Mastodon: @waldcoach@dresden.network
💼 oder über LinkedIn

Ich lese mit – und ich antworte.

Vielleicht entsteht daraus ja ein kleiner Waldpfad von Gedanken.

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0:32

(Transcribed by TurboScribe.ai. Go Unlimited to remove this message.) Hallo und herzlich willkommen zu einer weiteren Hängenbatten

0:37

-Perspektive, die ich tatsächlich nochmal hier in Brandenburg

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aufzeichne, in der Kiefern Monokultur, weil mir

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hier gerade so ein Gedanke kam, nämlich mich

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überkam gerade ein Gefühl von totaler Machtlosigkeit, weil

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ich stehe jetzt hier wirklich an einer Stelle,

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ich kann hier, ich sehe, ich drehe mich

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gerade einmal um meine eigene Achse und ich

1:11

sehe hier nicht eine andere Baumart als Kiefern.

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Ganz, ganz vereinzelt sind hier Eichen drin.

1:25

Ich vermute, die sind eingesät, weil ein Stückchen

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weiter hinten gab es auch eine Stelle, wo

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so ein Wildschutzzaun drum rum war und Eichen

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in der aufgepflückten Fläche standen.

1:37

An einer anderen Stelle waren so grüner Verbissschutz

1:40

und Bäume drum, da waren auch Eichen drin.

1:42

Deshalb vermute ich, man versucht hier Eiche einzusehen

1:45

in den Wald.

1:47

Aber mich hat es gerade so ein unglaubliches

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Gefühl von Machtlosigkeit, Hoffnungslosigkeit irgendwo auch in mir

2:01

geweckt.

2:03

Und darüber wollte ich gerade jetzt nochmal sprechen.

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Nämlich über den Gedanken, was kann ich denn

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tun?

2:14

Was habe ich denn jetzt hier überhaupt für

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Möglichkeiten?

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Wie kann ich denn aktiv werden?

2:28

Und das ist eine Frage, die ich mir

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immer wieder mal stelle, die ich mir in

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der Vergangenheit vor allem auch ganz oft gestellt

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habe und die ich dann, wenn ich auch

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ehrlich, irgendwann dann auch immer verdrängt habe.

2:43

Wo ich dann auch gesagt habe, keine Schmarrn

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geht hier hin.

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Und ich habe jetzt gerade eben für mich

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einfach auch nochmal überlegt, was könnte ich denn

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eigentlich tun, damit das besser wird.

2:57

Ich kann vielleicht nichts dafür tun, dass das

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jetzt hier in dem Wald besser wird.

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Außer mir zum Beispiel bewusst sein, dass hier,

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wenn ich mich genau hingucke, überall zwischen den

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Bäumen kleine Eichen wachsen.

3:08

Das heißt, hier sind, so klein wie die

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sind, sind die wahrscheinlich sogar gesät worden.

3:14

Wäre meine Hoffnung so ein bisschen, dass ich

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da Eicheln reingestreut habe.

3:18

Es kann keine natürliche Migration eigentlich sein, nicht

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in der Menge.

3:25

Weil, wie gesagt, ich kann hier wirklich in

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jede Richtung gucken.

3:28

Das geht ja wunderbar in so einer Plantage,

3:30

weil die stehen ja in drei Umglied, die

3:31

Bäume.

3:35

Es ist hier keine natürliche Migration, die hier

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passiert.

3:39

Da hat Mensch wieder seine Finger im Spiel.

3:44

Wir werden sehen, ob das funktioniert.

3:46

Wir werden sehen, wie gut das funktioniert und

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dürfen uns natürlich auch die Frage stellen, macht

3:53

das Sinn, wenn wir jetzt hier nur Eiche

3:55

reinschmeißen?

3:55

Warum schmeißt man nicht Pioniergehölze rein?

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Ich weiß es nicht.

3:58

Ich bin leider kein Forstwissenschaftler.

4:00

Ich muss mir mal unbedingt jemanden suchen.

4:03

Also, wer den Podcast hört und einen Forstwissenschaftler

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kennt, der mir mal beiseite stehen mag, super

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gerne.

4:14

Ich hätte irgendwie total immer wieder Fragen und

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Lust, da Dinge zu klären.

4:20

Kleiner Sidenote.

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Aber was können wir denn jetzt eigentlich tun?

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Wir sprechen die ganze Zeit hier, also die

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ganze Zeit eigentlich, wenn man in der richtigen

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medialen Bubble ist, ist ja die Zerstörung der

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Wälder und die Übernutzung der Wälder ein Thema.

4:41

Und wenn ich jetzt mal überlege, was können

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wir denn dagegen tun?

4:45

Natürlich kann ich etwas dagegen tun.

4:47

Natürlich könnt ihr etwas dagegen tun.

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Ihr könnt nämlich über euren Holzkonsum nachdenken.

4:53

Und zwar ganz aktiv.

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Es fängt bei den plakativ ausgedruckten E-Mails

5:00

an.

5:01

Muss das denn überhaupt noch sein?

5:03

Es gibt Möglichkeiten, problemlos fast alle Dokumente heutzutage

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einfach auch digital zu empfangen und abzulegen, Möglichkeiten

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digital zu signieren.

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Also es muss eigentlich, das papierlose Büro müsste

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eigentlich schon lange da sein.

5:21

Ist es aber nun mal leider nicht.

5:23

Da können wir nie viel dran ändern.

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Außer immer gucken, habe ich irgendwo die Möglichkeit,

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zum Beispiel zu sagen, hey, boah, ich will

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gar keinen Bon haben.

5:34

Ich finde das zum Beispiel cool, wenn ich

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an manchen Self-Service-Kassen von manchen Läden

5:43

einkaufen gehe, wo ich die Wahl habe, ich

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möchte einen Bon und ich möchte keinen Bon.

5:46

Manchmal brauche ich diesen Bon dann halt doch,

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weil ich halt vielleicht betrieblich eingekauft habe oder

5:53

für einen Verein eingekauft habe oder irgend so

5:55

was.

5:55

Dann brauche ich halt einen Nachweis.

5:57

Geht es nicht anders in dem Moment.

5:58

Aber in meinem Alltag, meinem normalen Alltag, wo

6:00

ich mir drei Brötchen gekauft habe, muss ich

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zum Beispiel keinen Bon ausdrucken lassen.

6:08

Da habe ich einen direkten Hegel, kann ich

6:10

direkt aktiv auch etwas tun.

6:11

Ja, weil dieses Thermotransferpapier, was da benutzt wird,

6:14

Sondermüll, das darf eigentlich noch nicht mal ins

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Papierrecycling gegeben werden.

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So abartig schlecht ist das.

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Zurück zum Holzkonsum ganz allgemein.

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Also man kann hier einfach mal so überlegen,

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wo konsumiert man denn eigentlich Holz?

6:36

Wo verbraucht man denn eigentlich Holz?

6:39

Papier hatte ich jetzt eben.

6:41

Also versuchen, papierlose Buchhaltung zu machen.

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Versuchen auf Kassenzettel zu verzichten, wo das irgendwo

6:50

geht.

6:50

Also wenn ihr eh schon die App benutzt,

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eine App vom Supermarkt benutzt, um damit zu

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bezahlen, dann bitte macht dieses Häkchen bei.

7:01

Ich möchte keinen ausgedruckten Bon haben.

7:04

Ja, er braucht ihn nicht.

7:07

In aller Regel.

7:10

Und was haben wir noch für Möglichkeiten?

7:14

Werbung.

7:15

Werbung ist so ein ganz krasser Papierkiller einfach

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auch.

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Da schwanken die Zahlen so ein bisschen.

7:23

Das kommt immer so ein bisschen auch auf

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die Region drauf an, wie viel Werbung in

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so einem Briefkasten jährlich eingeworfen wird.

7:28

Aber wenn ihr kein Schild an eurem Briefkasten

7:31

habt, auf dem steht bitte keine Werbung, macht

7:34

euch doch mal einen Spaß.

7:36

Macht euch mal einen Stapel, sammelt auf dem

7:39

Stapel mal die Werbung einer Woche und dann

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legt ihr am Ende mal auf eine Waage.

7:45

Und dann guckt man nach, wie viel das

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ist.

7:48

Und ihr werdet erschrocken sein.

7:51

Das kann manchmal über ein Kilo Papier sein.

7:54

Und das ist nicht alles perfekt recyceltes Papier.

7:58

Das ist teilweise Hochglanz immer noch.

8:00

Das ist vielfarbig bedruckt.

8:04

Das ist auch Sondermüll, der gesondert entsorgt werden

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muss, der sich sehr schwer recyceln lässt.

8:15

Und Holz ist außerdem noch drin.

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Weil irgendwann sind beim Recycling danach dann auch

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die Fasern einfach nicht mehr lang genug, um

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daraus wieder Papier zu machen.

8:25

Und dann muss es weggeschmissen werden.

8:30

Genau.

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Das ist definitiv so ein Ding.

8:34

Und da habt ihr wirklich einen Hebel.

8:35

Das ist wirklich einfach.

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Sich einen kleinen Aufkleber an die Tür zu

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machen.

8:40

Nicht an die Tür, sondern an den Briefkasten

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zu machen.

8:43

Bitte keine Werbung einwerfen.

8:44

Das ist super leicht gemacht.

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Und ihr spart damit mit Sicherheit jedes Jahr

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50, 60, vielleicht sogar 70 Kilo Papier.

9:02

Und wenn ihr in einem Mehrfamilienhaus lebt, dann

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habt ihr da unter Umständen vielleicht sogar das

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positive Erlebnis, dass ihr euch so einen Aufkleber

9:11

dran macht.

9:13

Und dann seid ihr so ein kleines bisschen

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Guerilla und lasst vielleicht noch fünf solcher Aufkleber

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einfach liegen.

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Und guckt mal, ob sich noch irgendjemand diesen

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Aufkleber nimmt und sich auch dran macht.

9:24

Egal, ob diese Person das dann tut, weil

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sie was für die Umwelt tun will, oder

9:28

ob diese Person das tut, weil sie einfach

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die Schnauze voll hat, jede Woche einen Riesenstapel

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Papier zur Papiertonne runter zu bringen.

9:39

Macht es einfach.

9:44

Kleine Veränderung, die auch möglich ist.

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Ich kenne das auch aus größeren Hauseingängen, dass

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da solche Papierkörbe sind, wo man die Werbung

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einfach reinwerfen kann.

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Ganz ehrlich, sprecht mal die Hausverwaltung darauf an

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und fragt doch mal, ob sie die wegmachen.

9:59

Warum?

10:01

Weil es den Leuten unglaublich einfach macht, keine

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Werbung an ihren Briefkosten zu kleben und die

10:11

Werbung dann einfach wegzuschmeißen.

10:12

Weil sie müssen ja nicht mal zur Papiertonne

10:14

gehen oder zum Müll gehen.

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Und macht das einfach.

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Sprecht vielleicht mal mit der Hausverwaltung.

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Macht daraus eine kleine Aktion.

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Sei es, dass die weggemacht wird, diese Papiertonne,

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und gleichzeitig irgendwo vielleicht ein kleiner Aushang hängt,

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mit solchen keine Werbung-Aufklebern dran.

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Kann man versuchen.

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Ein kleines bisschen Aktionismus darf auch mal sein.

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Holzkonsum.

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Und es ist definitiv ein Faktor an der

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Stelle, wo man seinen Holzkonsum sehr gut reduzieren

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kann.

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Ohne Frage dürft ihr euch auch fragen, wie

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sieht denn das mit Möbeln aus?

11:03

Wie oft kauft ihr euch denn neue Möbel?

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Klar, Möbel sind relativ teuer.

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Das bremst das Ganze zum Glück wahrscheinlich ein

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bisschen.

11:14

Aber überlegt euch das doch trotzdem mal, wenn

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ihr neue Möbel kauft, ob ihr die wirklich

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neu kaufen müsst.

11:21

Ob ihr euch vielleicht doch mal was Gebrauchtes

11:23

kauft.

11:24

Da gibt es bei Kleinanzeigen ganz oft richtig

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schöne Angebote, wo man was kriegt.

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In die eine Richtung, ob ihr euch da

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was Gebrauchtes kauft.

11:36

Und in die andere Richtung überlegt doch bitte

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einfach mal, ob euer Schrank vielleicht oder was

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auch immer ihr euch da gerade neu kaufen

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wollt, ob das vielleicht doch ja eigentlich noch

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in Ordnung ist.

11:47

Und jemand anders, der vielleicht gerade wirklich umzieht

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oder auch einfach mal einen Schrank mehr braucht

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oder so.

11:56

Überlegt euch das mal, denkt da mal dran

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und stellt den Schrank bitte einfach, bevor ihr

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ihn beim Sperrmüll anmeldet, bei Kleinanzeigen rein und

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guckt mal, ob ihn jemand holt.

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Manchmal muss man jetzt auch so einen Schrank

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nicht innerhalb von 24 Stunden neu kaufen, sondern

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kann auch einfach mal sagen, hey, ich gönne

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mir zumindest mal die zwei Wochen, den Schrank

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für einen schmalen Taler reinzustellen und dann stelle

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ich ihn nochmal neu rein, für kostenlos.

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Und dann hat noch jemand was davon und

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der wird weitergenutzt.

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Wenn er das nicht macht, dann kommt er

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auch nur auf einen Wertstoffhof und wird kleingeschreddert.

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Und damit ist der darin enthaltene Rohstoff auch

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wieder verloren.

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Und das ist Holzkonsum.

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Das sind viele Sachen, wo ihr einen direkten

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Impact haben könnt auf euren Holzkonsum.

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Weiter könnt ihr einfach auch gucken, wenn ihr

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vielleicht viele Sachen gebraucht, auch verkauft und versendet,

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schaut einfach mal nach.

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Könnt ihr nicht vielleicht irgendwie Umschläge von anderen

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Sendungen einfach aufbewahren und nochmal verwenden.

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Zum einen spart ihr Geld, weil ihr nicht

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ständig neue Umschläge kaufen müsst oder Sandkartons kaufen

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müsst.

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Und in der anderen Richtung spart ihr auch

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wieder Papier und damit Holz.

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Ich war früher ein totaler Fan von Holzkohlegrillen.

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Bei mir muss Kohle drunter, ich brauche das

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Feuer.

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Inzwischen ernähre ich mich vegan.

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Da ist irgendwie mein Nied nach Grillen auch

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zurückgegangen.

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Aber auch da könnt ihr einfach auch gucken,

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hey, muss es denn wirklich ein Holzkohlegrill sein?

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Weil auch für Holzkohle werden Bäume gefällt und

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so Holzkohle verarbeitet.

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Holzkohle wird nicht aus der Erde gebuddelt, die

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wird aus toten Bäumen gemacht.

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Das ist auch noch so ein Aspekt.

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Vom Kamin fange ich jetzt einfach gar nicht

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an.

14:35

Natürlich ist es eine wunderschöne, wunderbare Sache, so

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ein Kaminfeuer.

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Es knistert und brennt und es ist warm

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und schön.

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Aber es ist einfach warm.

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Es sind auch, ich sage es einfach mal

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so ein bisschen plakativ, es sind Baumknochen, die

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ihr da verbrennt.

15:00

Es ist Biomasse, es ist pures Holz, was

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irgendwo geerntet wird.

15:05

Und der Vorteil ist einfach, mit jedem bisschen,

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was ihr euren Holzverbrauch reduziert, reduziert ihr die

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Menge des Holzes, das eingeschlagen werden muss.

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Mit jedem bisschen, wo ihr zeigt, dass ihr

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weniger Holz verbraucht, weil ihr zum Beispiel sagt,

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ach Mensch, ich muss nicht jede Woche grillen.

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Es reicht mir auch, wenn ich einmal im

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Monat den Grill anschmeiße mit Holzkohle.

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Wo ihr euch keine Werbung aufklebt, aber draußen

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an den Briefkasten macht.

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Damit macht ihr euch ja dann zum Beispiel

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auch sichtbar.

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Das nehmen Menschen um euch herum wahr, beobachten

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das, sehen das, fangen vielleicht auch mal an

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zu überlegen, nachzudenken.

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Und machen es vielleicht nach.

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Das muss nicht immer passieren, ich weiß.

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Das ist immer die große Sorge, passiert doch

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eh nichts, macht doch eh keiner nach, die

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lachen mich vielleicht nur aus.

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Ja, kann sein, aber ihr vergebt damit natürlich

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auch die Chance, etwas zu verändern.

16:14

Damit komme ich einfach in meinem Loop, nur

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es waren jetzt ein bisschen Tipps und Tricks

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an der Stelle, was man halt machen kann.

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Ich sehe meine Buche hier, ich bin begeistert.

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Die erste kleine Buche hier, die ist nur,

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weiß ich nicht, sechs, sieben Jahre alt.

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Die ist also schon ein bisschen hochgewachsen, ein

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paar Jahre.

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Ach, wie schön, eine Buche mitten im Wald,

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zwischen den vereinzelten winzig kleinen Eichen.

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Also die sind höchstens ein, zwei Jahre alt,

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diese Eichen, die hier wachsen, ganz klein.

16:51

Entschuldigung, das habe ich mich gerade ablenken lassen.

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Kurz den Bogen wieder zurück.

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Ich kam ja eigentlich daher, was kann ich

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denn dagegen tun.

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Ich kann den Wald hier nicht in eine

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Wildnis verwandeln, das wird nicht funktionieren.

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Ja, es ist eine Plantage, aber ich kann

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dafür sorgen, dass nicht neue solche Plantagen entstehen.

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Indem ich einfach sage, der nie schnell Holz

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zu produzieren, wird einfach kleiner, weil ich mich

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weniger daran beteilige und weil sich andere vielleicht

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auch weniger daran beteiligen, die Holzwirtschaft am Laufen

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zu halten.

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Das heißt nicht im Übrigen, dass ich Holz

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für einen schlechten Werkstoff halte.

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Ich finde, es ist ein wunderbarer Werkstoff, damit

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kann man wunderbare Sachen machen, damit kann man

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total nachhaltig auch Gebäude bauen zum Beispiel und

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auch richtige Holzmöbel, ist eine ganz tolle Sache.

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Ich liebe das und ich will um Himmels

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Willen nicht sagen, baut keine Häuser mehr aus

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Holz.

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Es kommt so ein bisschen auf die Dosis

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an der Stelle auch wieder drauf an, aber

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ich glaube, wir haben einfach unserer Gesellschaft einen

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ganz großen Hebel, den Holzverbrauch zu reduzieren, damit

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wir das Holz wieder nachhaltig und langsam aus

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dem Wald entnehmen können.

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So, dass es auch wieder nachwachsen kann und

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so, dass es auch nicht in kürzester Zeit

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wieder zu Kohlendioxid wird.

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Haben wir unglaublich viele Möglichkeiten.

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So, jetzt gehe ich einfach hier wieder ein

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bisschen alleine für mich weiter.

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Diese Folge aufzuzeichnen jetzt gerade eben hat mich

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unglaublich befreit.

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Komisch, der Wald wirkt plötzlich gar nicht mehr

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so eng und düster und perspektivlos, aber darüber

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zu reden und sich Gedanken zu machen, es

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ist nicht aussichtslos, man kann etwas tun.

19:26

Das ist auf jeden Fall etwas, was mir

19:30

gerade sehr gut getan hat.

19:33

Mit diesem Gedanken, dass ich mich durch das

19:36

Zuhören meines Podcasts langfristig dadurch bestärken werde, diesen

19:43

Podcast auch weiterzuführen, schicke ich euch jetzt einfach

19:51

in die Zeit bis zur nächsten Folge und

19:55

esse ein paar Preiselbeeren und gönne euch noch

20:01

ein bisschen das Geräusch des Windes.

20:05

Bis zum nächsten Mal aus dem Wald.

20:09

Ciao.