Wertvoll verwurzelt - Innere Werte neu entdecken
Ep. 03

Wertvoll verwurzelt - Innere Werte neu entdecken

Episode description

In dieser Folge der Hängematten-Perspektive geht es um Werte – und darum, wie sie sich wie ein innerer Kompass durchs Leben ziehen.

Ich nehme dich mit auf eine Frühlingswiese voller Blüten und Gedanken. Dort teile ich mit dir ein jährliches Ritual: meine persönliche Wertearbeit.

Wie immer ist die Folge ungeschnitten und direkt aus der Natur – mit Vogelstimmen, Wind in den Kirschblüten und dem Duft von Aufbruch.

Du erfährst, 🌱 warum Neugier in der Natur überlebenswichtig ist 🌳 wie Bäume in Generationen zusammenarbeiten 🔄 und was Nachhaltigkeit bedeutet, wenn man vom Wald lernt

Wenn du dir eine kleine Auszeit für den Kopf gönnen willst – und vielleicht auch Lust bekommst, über deine eigenen Werte nachzudenken – dann bist du hier genau richtig.

Wenn du selbst mal über deine Werte reflektieren willst, dann nutze gern meine Anleitung: Wertefinder Download

🎧 Jetzt reinhören, zurücklehnen und auftanken.

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Hallo und willkommen zu einer neuen Hängemattenperspektive.

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Ich bin der Hanjo.

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Ich bin wie immer draußen in der Natur.

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Und ich will euch heute ein kleines bisschen

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was zu einem Thema erzählen.

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Oder zu einem, ja, Methode ist vielleicht ein

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bisschen übertrieben, aber zu einer Art Ritual, was

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ich so ungefähr einmal im Jahr mache.

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Ich mache mir nämlich so ungefähr einmal im

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Jahr ein bisschen Gedanken darüber, was sind eigentlich

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gerade die Werte, die mich so durchs Leben

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tragen.

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Vielleicht so ein bisschen Theorie, so zum Einstiegen,

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ein bisschen so Begriffsdefinition am Anfang meine.

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Was sind eigentlich, was sind Werte?

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Werte sind so fundamentale Bausteine, nach denen sich

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normalerweise das eigene Leben ausrichtet.

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Die sind aber nie festgeschrieben und in Stein

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gemeißelt, sondern die verändern sich einfach auch abhängig

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von der Lebenssituation, abhängig vom Umfeld, abhängig vom

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Alter mit Sicherheit auch.

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Aber Werte sind eigentlich das, wonach sich das

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eigene Leben so ein bisschen ausrichtet.

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Wie gestalte ich das Leben?

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Warum bin ich auf der Welt und warum

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tue ich, was ich tue?

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Ich empfinde es immer als super wertvoll, mich

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regelmäßig damit zu beschäftigen.

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Regelmäßig heißt nicht, nicht jede Woche da zu

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gucken, was sind denn eigentlich jetzt gerade meine

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Werte, sondern das so im Jahresrhythmus einmal zu

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tun.

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Ich mache das ganz oft im Frühjahr, weil

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das Frühjahr ist für mich ja auch ein

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Zeitraum, ein Zeitpunkt, wo das Jahr losgeht.

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Das ist für mich so der Zyklus.

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Und hier macht es eigentlich auch für mich

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immer Sinn, da nochmal drüber nachzudenken.

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Was sind denn eigentlich gerade meine Werte?

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Was ist denn gerade wichtig für mich?

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Wie kann ich das in Worte fassen?

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Wie gehe ich dabei vor?

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Ich bin ja Grotsch, ich bin in der

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Natur unterwegs, ich mache das auch mit Leuten.

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Das heißt, ich habe für mich so einen

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großen Satz von Karten dafür und die gehe

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ich im Prinzip einfach durch und resoniere so

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ein kleines bisschen darüber, wie wirkt dieser Wert,

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der auf der Karte steht, jetzt gerade auf

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mich?

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Ist das etwas, was für mich wichtig ist?

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Und packe mir damit wie so ein bisschen

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einen kleinen Reiserucksack mit Werten voll und den

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gehe ich dann so in ein paar Schritten,

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mache ich den immer so ein bisschen kleiner.

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Ich fasse Werte zusammen, ich sortiere die für

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mich ein bisschen, bis dann am Ende so

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drei, bis maximal fünf Werte übrig bleiben.

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Und das sind dann die Werte, wo ich

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nochmal ein bisschen tiefer drüber nachdenke, was die

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überhaupt für mich bedeuten, wo ich dann prüfe,

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wie sind denn die gerade in meinem Leben

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verankert?

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Sollten die vielleicht mehr im Leben verankert sein?

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Und auch zu überlegen, warum sind die so

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wichtig für mich?

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Ich habe das in den letzten Wochen wieder

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gemacht und jetzt sitze ich gerade hier auf

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einer schönen Streuobstwiese und es ist gerade auch

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wunderschön, es ist gerade auch so diese Aufbruchstimmung

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hier, die Vögel hört ihr ja sowieso.

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Aber wenn ich euch noch kurz beschreiben kann

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an der Stelle, wie es hier jetzt gerade

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aussieht und warum das so Aufbruchstimmung ist.

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Es ist eine Streuobstwiese, es gibt hier Kirsch

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- und Apfelbäume und die Kirschbäume, die stehen

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gerade in voller Blüte, also da fallen schon

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die ersten Blütenblätter jetzt wieder runter.

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Also die sind eigentlich schon fertig und jetzt

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stehen hier schon die Apfelbäume, die stehen jetzt

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auch bereit für die Blüte, also die spitzen

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schon raus aus den Blüten.

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Ich gehe jetzt mal davon aus, die nächsten

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Tage soll es warm werden, da scheint nochmal

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Sonne drauf und dann machen die Blüten peng

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und dann sind sie offen.

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Und dann geht es hier auch los und

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es ist so diese Aufbruchstimmung einfach auch.

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Das ist so Frühling eben für mich, diese

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Aufbruchstimmung, dieses Neustarten des Jahres.

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Genau, das ist auch die Zeit, wo ich

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ganz gerne nochmal über meine Werte nachdenke, wo

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ich mir so ein bisschen überlege, was ist

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es denn?

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Und für mich sind es dieses Jahr die

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drei Werte Neugier, Zusammenarbeit und Nachhaltigkeit.

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Und das sind drei Werte, die in meinen

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Augen sehr naturverbunden sind, die ich auch total

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gut in der Natur wiederfinde.

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Ich fange tatsächlich mal mit der Neugier an,

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weil die Neugier ist auch etwas, was sich

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jetzt mit diesem Ort hier ganz gut verbinden

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lässt und was man jetzt im Frühling auch

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ganz viel beobachten kann und beobachten konnte, nämlich

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dieses Frühlingserwachen.

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Das passiert so ganz zaghaft und ganz langsam

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und das ist aber auch irgendwo mega neugierig

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an der Stelle, weil die Pflanzen sind ja

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nicht einfach nur Holz und Fasern, sondern die

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können ja auch ihre Umgebung auf ihre Art

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und Weise wahrnehmen.

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Die mit Sicherheit völlig unterschiedlich ist zu dem,

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wie wir Menschen unsere Umgebung wahrnehmen, aber sie

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nehmen ihre Umgebung auch wahr.

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Zum Beispiel weiß ich von Apfelbäumen, von denen

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ich auch gerade gesprochen habe, dass die in

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der Lage sind zu zählen.

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Was zählen die?

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Die zählen die Tage, an denen die Durchschnittstemperatur

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um die 10 Grad ist, weil die haben

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super empfindliche Blüten.

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Wenn die Blüten von einem Apfel Frost kriegen,

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dann sind die tot, dann fallen die runter.

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Das haben wir im letzten Jahr erlebt.

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Da war es eine ganze Zeit lang sehr

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warm und dann kamen knackige Fröste und dann

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ist quasi die komplette Apfelernte weggefroren.

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Also da hat man nur an ganz geschützten

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Stellen hat man letztes Jahr Apfel gefunden.

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Das ist einfach super spannend.

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Dieser Baum ist eigentlich aus Selbstschutz, hat ja

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die Fähigkeit entwickelt herauszufinden, wann hört die Frostperiode

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auf, wann wird das Wetter stabil und zählt

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die Tage, an denen die Temperatur für ihn

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ein angenehmes Level hat und ein bestimmtes Mindestlevel

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nicht unterschreitet.

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Ich glaube es sind so 20 Tage oder

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so und das sind so die 20 Tage,

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wo der Apfelbaum sagt, wenn so lange das

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Wetter stabil und warm ist, dann geht es

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los.

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Das ist Neugier und das sieht man eigentlich

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auch bei ganz vielen anderen Pflanzen.

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Da gibt es auch Pflanzen, denen könnte man

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jetzt direkt noch so ein bisschen menschliche Attribute

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zuschreiben.

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Es gibt halt vielleicht ein bisschen mutigere Pflanzen,

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die fangen ein bisschen zeitiger an zu blühen

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oder die treiben ein bisschen zeitiger ihre Blätter

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aus und probieren das eben einfach aus, um

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sich dadurch ein bisschen den Vorteil zu verschaffen,

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vielleicht ein bisschen länger die volle Sonne zu

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tanken, vielleicht die ersten Blüten in der Nähe

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zu sein, die von den Insekten, die aufwachen,

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schon mal bestäubt werden können und sich dadurch

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auch wieder einen genetischen Vorteil an der Stelle

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zu verschaffen, weil sie sind die Ersten, die

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unterwegs sind, die irgendwelche Pollen kriegen und die

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vielleicht auch nicht die Pollen von der Nachbarblume

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kriegen, sondern von einer Blume, die 5 Meter

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oder 10 Meter, 20 Meter weiter weg steht

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und auch schon wach ist.

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Ja, Natur ist neugierig und die schaut und

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beobachtet an der Stelle und das ist es

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eigentlich, womit für mich alles irgendwo so anfängt,

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mit Neugier, mit Offenheit, mit Experimentierwillen, einfach mal

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loszulegen, mal zu schauen, was ist denn da,

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sich Veränderungen auch anzuschauen, logisch, kritisch anzuschauen, aber

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auch mit einem positiven Blick drauf zu schauen,

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zu sagen, okay, hi, das Frühjahr kommt, jetzt

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kann es losgehen, zu schauen, okay, ist jetzt

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lang genug warm, ich fange jetzt an zu

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blühen, ich lege jetzt einfach mal los, neugierig

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sein.

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Mein zweiter Wert ist, wie gesagt, die Zusammenarbeit

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und davon habe ich jetzt auch schon einiges

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beschrieben.

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In der Natur gibt es ganz, ganz viel

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Zusammenarbeit.

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Wenn man sich ein intaktes Ökosystem anschaut, dann

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geht das alles total fließend ineinander über, die

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Lebensräume gehen fließend ineinander über, die einzelnen Individuen

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in dem Ökosystem interagieren miteinander und das kann

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man unglaublich weit treiben, da in diese Beobachtung

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reinzugehen.

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Ich habe es ja eben schon beschrieben, wir

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haben Zusammenarbeit zwischen Insekten und Blühpflanzen.

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Blühpflanzen blühen und brauchen die Insekten zur Bestäubung

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und die Insekten brauchen auf der anderen Seite

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den Nektar für ihre Ernährung, für ihre eigene

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Brut, um die aufzuziehen.

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Ganz offensichtliche und sehr gut zu beobachtende Zusammenarbeit

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an der Stelle.

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Aber es gibt natürlich auch komplexere Zusammenhänge, die

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man beobachten kann.

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Zum Beispiel, wenn man jetzt gerade auch durch

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den Wald geht, hier unten ist ein, habe

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ich ja schon ein paar Mal beschrieben, ein

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bisschen so ein kleiner Bach, so ein kleines

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Bachtal und da wachsen ganz viele Erlen und

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Buchen und Eichen.

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Und was man zum Beispiel bei den Buchen

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sehr gut beobachten kann, wenn man durch so

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einen Buchenwald geht, wer einen Buchenwald kennt, so

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einen relativ reinen Buchenwald, der weiß, wie dunkel

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der im Sommer ist.

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Im Sommer fällt da ganz, ganz wenig Licht

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auf den Boden und dementsprechend wächst da unten

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nicht so viel.

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In einem Buchenwald gibt es relativ wenig Gras

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oder große Moosflächen oder sowas am Boden.

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Da liegt halt ganz viel Laub und Äste

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am Boden.

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Aber trotzdem wachsen da unten kleine Buchen.

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Und die kommen einfach in den jungen Jahren,

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kommen die wunderbar auch mit dem wenigen Licht

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klar.

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Aber wenn man jetzt im Frühjahr guckt, dann

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wird man sehen, dass die kleinen Buchen, die

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bekommen jetzt gerade ihre Blätter, die sind jetzt

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schon grün.

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Die fangen jetzt an, Photosynthese zu betreiben.

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Die tanken jetzt ganz viel Licht, weil das

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ist jetzt noch da.

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Weil die großen Bäume oben drüber, die sind

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alle noch kahl.

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Die sind noch nicht so weit.

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Ich sehe da drin, glaube ich, eine Zusammenarbeit,

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weil dieses Ökosystem will sich ja selbst erhalten.

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Langfristig, nachhaltig funktionieren.

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Und damit es funktionieren kann, bleiben die großen

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Bäume, brauchen eben ein bisschen länger.

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Die fangen später an, ihre Blätter auszutreiben.

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Und dementsprechend fangen die auch später an, zu

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beschatten.

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Und geben dadurch dem Nachwuchs, der unten drunter

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steht, die Chance zu wachsen.

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Und diesen Umstand nutzen eben die kleinen Bäume

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zum Beispiel auch.

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Egal, ob das die Buchen sind oder auch

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die Achornbäume.

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Auch die kleinen Achornbäume kriegen jetzt unten schon

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ihre Blätter.

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Oder die Buschwindröschen, die blühen ja auch jetzt

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im Frühjahr, bevor alles beschattet ist.

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Und das ist in gewisser Weise auch eine

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Kooperation an der Stelle.

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Und da fange ich jetzt noch nicht mal

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an, in den Boden reinzugehen, wo es noch

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Millionen und Milliarden von Kleinstlebewesen gibt, die miteinander

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kooperieren, die mit den Bäumen zusammenarbeiten, die Botenstoffe

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übertragen, die Nährstoffe austauschen.

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Das ist eine riesige Maschinerie.

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So ein biodiverses Ökosystem, ein stabiles Ökosystem ist

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eine riesige zusammenarbeitende Einheit.

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Wovon wir Menschen uns, glaube ich, eine ganze

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Menge abschauen könnten, wenn wir Menschen sind.

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Leider doch ziemliche Einzelgänger sehr auf unser eigenes

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Wohl bedacht, auf unseren eigenen Vorteil bedacht.

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Das ist eigentlich ein bisschen schade.

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Aber wir können uns das von der Natur

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abgucken.

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Und das ist für mich deshalb auch so

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ein bisschen mein Wert für dieses Jahr geworden.

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Diese Zusammenarbeit, das ist halt etwas, was mich

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an ganz vielen Stellen brauche, sehe, mir wünsche.

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Das ist in meinem Arbeitskontext so.

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Das ist in meinem Arbeitskontext als Coach so.

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Da geht es auch ganz oft um Zusammenarbeit.

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Und das ist auch für mich selber einfach

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auch wichtig.

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Egal, wo ich hin schaue.

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Es ist egal, ob es jetzt ein Unternehmen

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ist, ob das eine Familie ist, ob das

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eine ehrenamtliche Organisation ist.

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Wenn die Zusammenarbeit funktioniert, wenn man offen ist

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für die Gegenseite, dann geht es auch voran.

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Und dieses Vorangehen, das ist für mich jetzt

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mein dritter Wert.

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Dieses Vorangehen muss nachhaltig sein.

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Und wenn ich mir das in einem Ökosystem

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anschaue, wenn ich mir das in einem Wald

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anschaue, in einem intakten Wald anschaue, dann ist

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das alles auf Langfristigkeit ausgerichtet.

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Es ist darauf ausgerichtet, dass dieser Wald auch

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noch in 50, 100, 500 oder 1.000

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Jahren da ist.

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Der wird mit Sicherheit in 100 Jahren, sieht

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im Wald total anders aus, als er das

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heute tut.

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Das ist aber auch völlig in Ordnung.

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Das ist Veränderung.

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Veränderung gehört dazu.

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Veränderung bedeutet auch immer Weiterentwicklung.

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Und diese Weiterentwicklung bedeutet an der Stelle auch

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Wachstum, aber auf eine nachhaltige Art und Weise.

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Ein Wald zum Beispiel, ein intakter Wald oder

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ich sage mal ein wilder Wald, ein Wald,

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den man in Ruhe lässt, der nicht bewirtschaftet

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wird, der ist ja relativ stabil, der sorgt

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für sich selber.

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Für mich wird das immer ganz deutlich, wenn

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ich Waldstücke sehe, die nicht bewirtschaftet werden, wie

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viel Totholz da drin liegen bleibt.

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Da stehen abgestorbene Bäume, da liegen abgestorbene Bäume

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und die werden dann Stück für Stück zersetzen.

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Da bleibt auch das Laub drin, da liegt

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logischerweise auch das Laub drin, da liegen Äste

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drin, da bleiben Früchte drin liegen.

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Und das ist alles ein großes System, ein

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großer Nährstoffzyklus an der Stelle, über den sich

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ein tragfähiges System entwickelt, was über Jahrhunderte, Jahrtausende

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überdauern kann an der Stelle.

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Und das kann man natürlich dann sogar nochmal

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weiterspinnen und dann einfach auch nochmal schauen.

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Ja, ein ausreichend großes intaktes Waldgebiet ist in

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der Lage sein Klima ein Stück weit zu

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steuern, es ist in der Lage im Sommer

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zu kühlen, es ist in der Lage Wald

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zu erzeugen, es ist sogar in der Lage

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Makroklima zu erzeugen und über Temperaturunterschiede

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Wind zu erzeugen.

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Es ist ein bisschen eine umstrittene Forschung noch,

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aber es gibt einige Forscher, die da relativ

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viele Beobachtungen und Messungen auch angestellt haben, an

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größeren intakten Waldgebieten auch, wie diese Waldgebiete das

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Klima nachhaltig beeinflussen.

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Und da denke ich jetzt nicht nur an

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den Stadtbaum, der einen schönen Schatten wirft, sondern

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wirklich an größere, stärkere Veränderungen.

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Also Temperaturunterschiede im Sommer von 10 bis 15

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Grad, das entstehen von Regen, von Wolkendecke und

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so weiter.

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Und das alles ist insgesamt eben eingebettet.

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Also dieses, wenn ich jetzt mal sage, da

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gibt es so einen Wald, das ist so

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ein Ökosystem für sich, das ist trotzdem nochmal

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eingebettet in ein größeres System außen drumherum.

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Und dieses komplette System als Ganzes zu sehen,

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funktioniert halt eigentlich auf Prinzipien der Regeneration, der

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Stabilität und der Nachhaltigkeit.

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Eben der Gedanke, ich verbrauche Ressourcen nicht einfach

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nur, um einen schnellen Erfolg zu haben, sondern

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ich setze Ressourcen ganz gezielt ein, um langfristig

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etwas davon zu haben.

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Und das ist das, was Wald macht, was

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Natur macht.

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Langfristig denken, in langen Zyklen denken und in

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diesen Zyklen daneben einfach auch nachhaltig denken.

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Zusammenarbeiten und kontinuierlich beobachten, was verändert sich, was

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bewirkt eine Veränderung vielleicht auch.

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Daraus lernen, wenn eine Veränderung vielleicht nicht gut

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ist, wenn eine Veränderung nicht funktioniert, das vielleicht

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auch nicht nochmal zu wiederholen.

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Das ist das komplette System, was hier so

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zusammenspielt und das sind eigentlich meine drei Werte.

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Neugier, Beobachtung, Offenheit dafür, das ist der erste

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Wert.

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Der zweite Wert dreht sich um die Zusammenarbeit

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und das gemeinsame Beobachten an der Stelle auch

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und das gemeinsame Agieren und Reagieren und schlussendlich

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die Ausrichtung dieses Handelns, dieser Zusammenarbeit einfach auch,

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dass die nachhaltig sein sollen.

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Ich kann euch das nur empfehlen, das auch

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mal zu machen, euch mal so ein bisschen

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zu überlegen, okay, was ist denn für mich

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eigentlich in meinem Leben wichtig, was ist so

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ein bisschen das Fundament meines Lebens, wonach richte

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ich das so ein bisschen aus und das

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gerne auch mal in größeren Abständen so ehrlich,

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einmal im Jahr, mal in zwei Jahren, das

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einfach mal ein bisschen wieder neu auszurichten, zu

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beobachten.

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Meine Erfahrung lehrt mich, wenn ich das regelmäßig

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tue und das weiß ich auch von vielen

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Menschen, mit denen ich in dem Kontext zusammengearbeitet

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habe, dass das eine sehr wertvolle Erfahrung sein

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kann, die einem auch helfen kann, Entscheidungen zu

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treffen und sich selber weiterzuentwickeln.

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In dem Sinne würde ich jetzt einfach sagen,

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ich höre jetzt mal auf zu quatschen.

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Ich habe jetzt ein bisschen was über meine

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Werte erzählt.

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Ich werde euch in den Shownotes auch ein

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kleines PDF von mir verlinken, wo ich das

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so ein bisschen aufgeschrieben habe, wie man vorgehen

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kann mit der Wertearbeit.

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Und wenn ihr wollt, könnt ihr euch das

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gerne runterladen und könnt euch das anschauen.

22:02

Das einfach mal machen, mir gerne auch einen

22:05

Kommentar hinterlassen oder eine kleine Nachricht schicken, wie

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euch das gefallen hat.

22:11

Und in dem Sinne lasse ich euch jetzt

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einfach wieder alleine, noch mit ein bisschen Vogelgesang,

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ein paar Sekunden.

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Und dann hören wir uns bald wieder.

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Ciao, euer Hanjo.